Weil es immer weniger Artenreichtum in den Gewässern der Region Stuttgart gibt, muss dringend gehandelt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Neckar.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Der Artenreichtum in den Flüssen rund um Stuttgart lässt durchaus zu wünschen übrig. Besonders die Schleusen und Stauwehre am Neckar sind ein Grund dafür, dass keine oder kaum noch naturnahe Uferbereiche vorhanden sind. Genau diese sind für Jungfische aber von besonderer Bedeutung.

 

Deshalb hat die CDU/ÖDP-Fraktion den Verband Region Stuttgart (VRS) beauftragt, eine Studie zu erstellen, mit der geklärt werden soll, wie und wo in den Flüssen der Region sogenannte Fischkinderstuben angelegt werden könnten. Ein starkes Augenmerk sollte, so schreibt CDU-Regionalrat Joachim Pfeiffer, dabei auf den Neckar gelegt werden. Ziel der Studie sei es, den Gemeinden entlang der Flüsse aufzuzeigen, wo solche Schutzgebiete geschaffen werden könnten.

Nebenarme des Neckars oder flache Uferzonen kommen infrage

Konkret denkt die Fraktion dabei an Maßnahmen im Rahmen des Landschaftspark-Projekts der Region, dessen Ziel es sei, „die Landschafts- und Naturräume durch konkrete Maßnahmen gestalterisch, funktional und ökologisch aufzuwerten und zu einem zusammenhängenden, funktionierenden Biotopverbund auszubauen“. Eine solche Aufwertung könnten Fischkinderstuben sein, die in Nebenarmen des Neckars oder in flachen Uferzonen mit vielen Pflanzen und Totholz entstehen könnten.

Dass solche Gebiete ein idealer Lebensraum für Jungfische seien, könne man beispielsweise in Edingen-Neckarhausen (Rhein-Neckar-Kreis) sehen. Auch die Zugwiesen bei Ludwigsburg, deren Realisierung die Region mitfinanziert habe, seien ein gutes Beispiel, wie man attraktive Aufenthaltsbereiche und Naherholungsflächen für Menschen schaffen und ein Gebiet ökologisch aufwerten könne. Denn in den Zugwiesen sei der Artenreichtum seit der Renaturierung deutlich angestiegen.

Ziel ist eine multifunktionale Aufwertung

Der VRS betont, dass „die multifunktionale Aufwertung der Flüsse bereits im Fokus der Geschäftsstelle“ stehe. Dabei gehe es aber nicht nur um Naherholung und Renaturierung, sondern auch um Fragen des Hochwasserschutzes und des Potenzials, das solche ökologischen Aufwertungen auch im Hinblick auf naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen für größere Bauprojekte haben könnten.