Laurents Hörr startet an diesem Sonntag in Barcelona in die neue Saison der European Le Mans Series (ELMS). Der 25-Jährige hat das Team gewechselt und muss sich an ein neues Fahrzeug gewöhnen.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Herr Hörr, die „Vier Stunden von Barcelona“ stehen an – Sie fahren die gesamte Saison in der Langstreckenklasse LMP2. Haben Sie sich ans neue Auto gewöhnt?

 

Ja, wir waren zweimal in Le Castellet und einmal in Spa testen. Da war es leider oft nass und wir bei den Fahrten eingeschränkt – aber den anderen erging es ja genauso, es war also kein Drama. Abgesehen davon ist das Auto für mich ja nicht ganz neu, ich bin mit dem gleichen Fahrzeugtyp letztes Jahr in Le Mans gestartet – nun bin ich im neuen Team IDEC Sport Racing, da ist das Auto etwas anders eingerichtet, die Knopfbelegung am Lenkrad ist anders. Daran gewöhnt man sich schnell.

Was ist der größte Unterschied?

In der ELMS bekommen wir reglementbedingt mehr Leistung als in Le Mans, jetzt sind es rund 580, vielleicht sogar 600 PS. In Le Mans werden es rund 55 PS weniger sein, damit ein klarer Leistungsunterschied der LMP2-Autos im Vergleich zu den neuen Hypercars besteht. Das war in der Vergangenheit nicht so, da konnten LMP2-Fahrzeuge vorn mitmischen – das will der Veranstalter verhindern. In Le Mans und in der Langstrecken-WM (WEC) gilt daher auch ein anderes Reglement als in der ELMS, beispielsweise eine andere Aerodynamik-Konfiguration.

Sie fahren eine komplette Saison in der LMP2-Klasse.

Das war mein Ziel, und deshalb freue ich mich sehr auf das, was auf mich zukommt. Ich komme gut im neuen Team und mit den neuen Rennfahrer-Kollegen zurecht. Wir sehen uns zwar nur bei den Rennen, weil die beiden Franzosen in Paris wohnen – wenn die Distanz nicht so groß wäre, würde ich mich mit ihnen bestimmt mal abseits der Rennen auf einen Kaffee treffen. Das Arbeitsklima bei uns ist gut, das ist wichtig, weil man so erfolgreicher arbeitet.

Seit wann sind Sie in Barcelona?

Ich bin am Montag mit meinem Vater mit dem Wohnmobil losgefahren. Es gibt ja im Vorfeld eines Rennens immer noch einige offizielle Termine wie Briefings und Foto-Sessions, und dann haben wir auch noch zwei Testtage auf der Strecke.

Was erwarten Sie von sich?

Natürlich will man immer das bestmögliche Resultat erreichen, ganz klar. Ich will aber nicht zu verbissen und verbohrt sein. Grundsätzlich denke ich aber, dass wir schon ganz vorn mitmischen können.