Das Neujahrskonzert in der Stegwiesenhalle bringt das Publikum ordentlich in Schwung. Dazu wird alles aufgeboten, was die hiesige Musikwelt zu bieten hat: vom Männergesangverein Frohsinn über Harmonika-Club, Musikschule und Liederkranz bis zum Musikverein.

Renningen - Viva la vida“ – „Es lebe das Leben“ heißt es am Sonntagabend in der voll besetzten Renninger Festhalle Stegwiesen. Dazu wird alles aufgeboten, was die hiesige Musikwelt zu bieten hat: vom Männergesangverein Frohsinn über Harmonika-Club, Musikschule und Liederkranz bis zum Musikverein.

 

Wenn alle Gemeinden mit einem Neujahrsempfang ins Jahr starten, kann Renningen mit einem Alleinstellungsmerkmal punkten: einem Neujahrskonzert, an dem alle Musikgruppen der Stadt beteiligt sind. Und das jetzt schon zum 13. Mal, wie Bürgermeister Wolfgang Faißt in seinem Grußwort stolz vermerkt.

Mit einem Text von Ulrich Peters schickt er seine Bürger ins neue Jahr: „Nicht wunschlos glücklich sollst du sein – auf deine Wünsche kommt es an, dass du noch etwas erwartest, ein Funke Sehnsucht deine Seele streift! Erfahre die Kraft, die deinen Wünschen entspringt, traue deinen Wünschen!“

Sicherer Bogenstrich und viel Elan

Das Jugendsinfonieorchester des kooperativen Bildungszentrums unter Leitung von Claudia Heisenberg spielt mit sicherem Bogenstrich und viel Elan das romantische Stück „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Es folgen „Colors of the wind“ aus dem Film „Pocahontas“, dirigiert von Musikschulleiter Christoph Rin Dolge. Dann werden schwere Instrumente auf die Bühne geschleppt: Der Handharmonika-Club unter Leitung von Viktor Oswald bietet schwungvolle „Dalmatinische Tänze“ von Adolf Götz. „Die Musiker tragen ihre Instrumente auch tapfer durch Eis und Schnee“, merkt der Musikschulleiter in seiner Moderation anerkennend an. Mit einem Pianissimo heben die Tänze an, um sich dann dynamisch zu steigern. Später erklingen schwungvolle Balkanweisen, bei denen man die fliegenden Röcke der Tänzerinnen förmlich vor Augen sieht.

Der Männerchor „male:vox“ hört auf das Kommando einer Frau: Astrid Beuth. Die schwarz gekleideten Herren, mit Krawatten in allen Farben des Regenbogens, haben nicht nur die Beatles mit „When I’m sixty-four“ und die Beach Boys („Barbara Ann“) drauf. Ein Knaller ist das „Linsengericht“ von Hafner und Flechsler: „In onsrer Gegend gibts an alda Brauch: Ma braucht bloss Linsa ond an grauchta Bauch! I ess in Rom Spaghetti gern oder Rösti in Bern, nach London nemm i mir Bixa mit – ond in Moskau iss i Borschtsch, wenngleich er noch ganz unerforscht! Doch bei Linsa komm’ i schier drüber nei – dum, dum, dum, dub du ah! So a Essa des isch halt a Gnad – eifach guat ond ma braucht koin Salat!“ Aber: „Morga mach’ i an Boga um d’ Woog!“

Von der Krippe in Malmsheim auf die Bühne der Stegwiesenhalle

Der Frauenchor „Voices of Joy“, der zum Liederkranz gehört, hat am Tag zuvor noch an der Krippe gestanden, nun ist er auf der Bühne. Die Sängerinnen haben seit einem Jahr einen neuen Dirigenten, Roman Maslennikov, und singen aus tiefster Seele: „Für Frauen ist das kein Problem“ von Max Raabe. Multitasking, Haushalt wuppen, um den Globus jetten – so etwas machen Frauen mit links, trällern die Sängerinnen mit kessem Hüftschwung, energiegeladener Frauenpower und viel Witz. Bei „Puttin’ on the Ritz“ von Irving Berlin treten sie mit schwarzem Zylinder auf und bieten eine kleine Ballettshow mit viel Pep.

Das Große Blasorchester des Musikvereins Renningen unter Leitung von Harald Ruf setzt den dramatischen Schlussakzent mit allem, was Klappen und Ventile so hergeben. Mit einem Marsch, einer „Arabesque“ von Samuel R. Hazo, bei dem Sonja Krawietz mit einem beschwörenden Flötensolo begeistert, steigert sich das Orchester zum furiosen Fortissimo.

Übrigens: Die Spendeneinnahmen des gelungenen Abends gehen an die „Aktion Notnagel“ Renningen, die jetzt schon seit 22 Jahren Bürgern in Notlagen unter die Arm greift.