Für 410 000 Euro erweitert die Stadt den Bauhof und baut eine neue Lagerhalle. Ziel ist eine Zentralisierung.

Renningen - Es ist ein kleines Handwerks- und Logistikunternehmen, das die Infrastruktur der Stadt aufrecht erhält. Der Renninger Bauhof kümmert sich um die Unterhaltung von Straßen und Wirtschaftswegen, um den Winterdienst, die Grünpflege, die Spielplätze und die städtischen Gebäude. Wenn ein Schlagloch Autofahrer nervt, ein Verkehrsschild umgeklappt oder der Rasen zu hoch gewachsen ist, dann rücken die fleißigen städtischen Mainzelmännchen aus und sind zur Stelle.

 

Wobei sie in Renningen bisher auch viel Zeit auf der Straße verbracht haben und zwischen den vielen Bauhof-Dependancen pendeln mussten. Das soll sich nun ändern. Der Gemeinderat hat beschlossen, für geschätzte 410 000 Euro den bestehenden Bauhof um eine Lagerhalle und Schüttgutboxen zu erweitern. „Es geht dabei nicht nur um eine Halle, sondern wir wollen den Bauhof logistisch neu aufstellen“, kündigt Bürgermeister Wolfgang Faißt an.

Bisher haben die Bauhof-Mitarbeiter ihre Materialien in der ganzen Stadt verteilt. Die Laternenmasten liegen auf dem Ausweichparkplatz des Freibads, das Gärtnerzubehör und die Gerätschaften des Winterdienstes warten im Alten Feuerwehrhaus in Malmsheim auf ihren Einsatz, der Salz-Container befindet sich in der Mühlgasse 6.

„Zentral und übersichtlich sortiert“

„Das alles wollen wir zukünftig zentral und übersichtlich sortiert auf dem bestehenden Bauhof unterbringen“, sagt Stadtbaumeister Hartmut Marx, dem der Bauhof untersteht. Dafür will er im Westen des Bauhofs eine Lagerhalle mit vier Paletten-Hochregalen bauen, vier große Schiebetore verschaffen den Zugang zu der neuen Halle.

Die Gemeinderäte haben sich von dem Konzept überzeugen lassen und es bei einer Gegenstimme verabschiedet. „Wir hoffen auf die Effizienzsteigerung beim Bauhof“, sagt der Freie Wähler Jürgen Lauffer. Einziger Kritiker ist der CDU-Mann Martin Grötzinger. „Wir haben so viele Baustellen in der Stadt, da kann man die halbe Million Euro sicherlich besser anlegen“, findet er.

Von einer „schlüssigen Weiterentwicklung des Bauhofs“ spricht dagegen der Grüne Jochen Breutner-Menschick. Allerdings fehlt nach seinem Bekunden noch eine Fotovoltaik-Anlage. Der Stadtbaumeister Hartmut Marx greift diesen Wunsch auf und will Angebote zu einer solchen Stromproduktions-Anlage einholen.

Auch um die neue Halle selbst kümmert sich der Stadtbaumeister, die Baupläne dafür hat er alle selber entworfen und gezeichnet. „Ich will zukünftig mehr Planungs- und Durchführungskompetenz hier im Haus ansiedeln“, erklärt der gelernte Architekt Marx. Da seien solche kleineren Maßnahmen durchaus machbar. „Und es macht ja auch Spaß“, sagt er und schmunzelt. Sein Ziel ist es, dass die Halle in diesem Jahr noch steht.