Nach dem Abschluss der Krippe zieht der Pfarrer Franz Pitzal ein positives Resümee. Besonders die Veranstaltungen waren sehr gut besucht. Während der übrigen Öffnungszeiten hätte er sich ein paar mehr Gäste gewünscht.

Renningen - Das Licht von Bethlehem ist verloschen, die beliebten Figuren von Hildegard Buchhalter „schlummern“ wieder an ihrem angestammten Platz im Krippenmuseum. Die Renninger Krippe in der Malmsheimer Martinuskirche hat mit zwei hochkarätig besetzten Veranstaltungen ihren Abschluss gefunden. Der katholische Pfarrer Franz Pitzal zieht ein weitgehend positives Resümee aus den vergangenen Monaten, in denen die Ausstellung wieder viele Menschen bewegt hat.

 

„Wie viele genau da waren, wissen wir natürlich nicht“, sagt Franz Pitzal. Denn der Eintritt zur Krippe ist frei, die Kirche durchgehend von morgens bis abends zugänglich. „Mein Eindruck ist aber, dass die Veranstaltungen diesmal sehr gut besucht waren. Dafür waren es zu den übrigen Öffnungszeiten eher weniger als sonst.“ Das sei vor allem deshalb schade, weil es sich auch auf die Höhe der Spenden auswirke. Wie hoch die Einnahmen waren, könne er noch nicht genau sagen. Das Geld soll zu großen Teilen nach Syrien geschickt werden, um den Menschen dort zu helfen. Die geringere Resonanz führt Pitzal darauf zurück, dass diesmal weder Radio- noch Fernsehsender über das Ereignis berichtet hätten. Trotzdem sei sein Gesamteindruck sehr gut, „ich bin hoch zufrieden und sehr froh, dass wir zeitlich alles so hinbekommen haben“.

Zwei große Premieren

Höhepunkte während der Krippenzeit gab es nicht wenige, findet Pitzal. Angefangen mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben, „die waren zum ersten Mal bei uns“. Auch der Besuch der baden-württembergischen Landtagspräsidentin Muhterem Aras bildete eine Premiere. Das solle die Beiträge regelmäßiger Gäste in ihrer Bedeutung nicht schmälern. „Es ist zum Beispiel immer etwas Besonderes, wenn Günther Oettinger herkommt, der muss sich die Zeit dafür ja wirklich freischaufeln.“ Ebenso seien die Themen der Krippe diesmal außergewöhnlich gewesen.

Im Mittelpunkt standen nämlich unter anderem Martin Luther – der beeindruckende Nachbau der Wartburg war Kernstück der Ausstellung – und die Bedeutung der Ökumene. „Selbst der ehemalige Erzbischof sagte, dass es etwas Besonderes ist, dass das Reformationsjahr mit der Krippe eingeleitet wurde.“ Beeindruckt habe ihn außerdem die Rede von Bürgermeister Wolfgang Faißt zum Abschluss, in der er appellierte, die zentrale Botschaft der diesjährigen Krippe weiterzuentwickeln: „Nur so hören wir auf, alternative Wahrheiten zu verbreiten und damit das Negative in unserem Leben herauszukehren. Nur so können wir leben, was die Vorschläge der verwirklichten Ökumene in der Kirche zeigten.“

Wie das Thema der nächsten Krippe lautet, steht noch nicht fest. „Das haben mich schon einige gefragt“, sagt Franz Pitzal schmunzelnd. Vor dem Sommer werde sich dahingehend aber nichts entscheiden.

Rückblick und Ausblick

Zwischen dem dritten Advent und dem 5. Februar traten an der Krippe 55 Musik- und Gesangsgruppen oder Solosänger auf, so viele wie noch nie. 40 unterschiedliche Redner waren zu Gast, unter ihnen die Politiker Erwin Teufel, Bernhard Maier, Michael Steindorfner, Wolfgang Rückert und der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland. 23 Gemeinschaften wie Gehörlose, ausländische Priester, Feuerwehren und unterschiedliche Vereine waren der Einladung zur Krippe gefolgt.

Wer die Figuren vor Beginn der nächsten Krippe bestaunen möchte, hat dazu im Krippenmuseum in der Hauptstraße 8 in Renningen (gegenüber dem Rathaus) Gelegenheit. Geöffnet ist für gewöhnlich sonntags von 15 bis 17 Uhr. Auch die Wartburg bekommt noch einmal einen großen Auftritt. Die evangelische Kirche in Heimsheim möchte sie während des Lutherjahrs gerne eine Zeit lang bei sich ausstellen. In Weil der Stadt könnte sie ebenfalls ein kurzes Gastspiel geben.