Der Rat bringt die Pläne für die Gebiete Raite III und IV voran. Der Naturschutzverband hat dazu noch ein paar kritische Fragen.

Renningen - Es tut sich etwas im Gewerbegebiet Raite in Renningen: Im Bereich zwischen der Rosine-Starz-Straße und der nördlich davon verlaufenden Kreisstraße K 1060 gibt es noch größere Flächen, die die Stadt Renningen vermarkten kann. Der Gemeinderat hat nun einstimmig den dafür notwendigen Bebauungsplan „Raite III – Nord“ beschlossen und dazu den Plan „Raite IV“ auf den Weg gebracht. Beide zusammen belaufen sich auf etwa fünf Hektar. Die Stadt ist im Gespräch mit Interessenten für beide Flächen. Welche das sind, ließ Bürgermeister Wolfgang Faißt aber noch offen. Im Prinzip ist dort jede Form von Gewerbeansiedlung möglich, Einzelhandel scheidet aber aus. Allerdings, erklärte Faißt, seien vor allem die kleineren Gewerbeflächen attraktiv für Handwerker, die bereits in der Nähe ansässig sind und sich erweitern möchten.

 

Raite III unter Dach und Fach

Raite III umfasst einen eher schmalen Streifen zwischen der X-Flock Maschinen-Dämmtechnik und der Kreisstraße 1060. Das größere Raite IV liegt direkt daneben, zwischen Rosine-Starz-Straße, Raitestraße und K 1060. Für Raite III ist soweit alles unter Dach und Fach, die öffentliche Auslegung ergab keine Hindernisse. Im Juli wird der Bebauungsplan rechtskräftig, mit dem Bau einer neuen Straße, die von der Rosine-Starz-Straße in das neue Gebiet hineinführt, soll möglichst bald begonnen werden.

Bis das Gebiet Raite IV spruchreif ist, wird es noch ein wenig länger dauern. Die Stadt hatte den Bebauungsplan zunächst für eine frühzeitige Beteiligung an Behörden und die Öffentlichkeit weitergegeben, ob erste Einwände oder Anregungen bestehen. In diesem Zusammenhang äußerte vor allem der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg Bedenken im Hinblick auf die Feldlerche, die in dem Bereich brütet. Die Art gilt als gefährdet, und mit den neuen Gewerbegebieten ist zu erwarten, dass zwei Brutplätze für die Lerchen wegfallen. Die Stadt muss dafür einen entsprechenden Ausgleich schaffen, was der Verwaltung zufolge aber bereits auf den Weg gebracht wurde.

Baumreihen haben kaum ökologische Effekte

Auch die geplanten Bäume entlang der Straße beäugt der Landesnaturschutzverband kritisch. Damit soll dem Plan nach nämlich verloren gehender Lebensraum für die Tierwelt etwas aufgefangen werden. Für den Verband besitzen solche Baumreihen, was das angeht, aber nur eine sehr geringe Bedeutung. „Die Bäume dienen lediglich der besseren Einbettung zukünftiger Bauten in die Landschaft und erhalten etwaige ökologische Wertigkeiten erst nach vielen Jahren bis Jahrzehnten“, so die Argumentation. Der Vorschlag: zusätzliche Heckenstreifen und eine Erweiterung der geplanten Grünflächen. Die Verwaltung möchte sich aber, was die Begrünung angeht, lieber an den bestehenden Gewerbeflächen orientieren, damit „ein einheitliches Bild“ entsteht.

Faißt rechnet damit, dass der Bebauungsplan Raite IV – nach der öffentlichen Auslegung und dem abschließenden Ratsbeschluss – im Oktober rechtskräftig werden kann. Dann kann die Stadt den neu angelegten Weg bis zur Raitestraße weiterführen und dann der kompletten Fahrbahn – inklusive des kurzen Stücks durch Raite III – den Feinbelag verpassen. „Das möchten wir gerne auf einmal machen, damit die Straße nachher aus einem Guss kommt“, so Faißt. Damit alle Voraussetzungen für eine Neuansiedlung in Raite IV geschaffen sein. „Unser Stadtbaumeister sagt, wir schaffen das dieses Jahr.“