Mammutjagd und Ausgrabungen – die Lioba-Hütte bietet Jugendlichen viele Aktivitäten in freier Natur. Das bei den Kindern äußerst beliebte Ferienzeltlagers der katholischen Kirchengemeinde gibt es schon seit fast 20 Jahren.

Renningen - Es ist Nachmittag, die heiße Augustsonne knallt gnadenlos vom blauen Himmel. Der Geruch von Obstbäumen und warmer Erde liegt in der Luft. In freier Natur spielen ein paar Kinder Jäger und Sammler. Die Mädchen sammeln Essbares im Wald, die Jungen schießen mit Pfeil und Bogen auf Zielscheiben. Bei einem Treffer haben sie sich ihr Mittagessen verdient. Es wird in einem Topf über Feuer gekocht und gemeinsam gegessen.

 

Dieses Szenario ist Teil des Ferienzeltlagers der katholischen Kirchengemeinde, das es schon seit fast 20 Jahren gibt. Die Sommerferienzeit ist angebrochen und das Angebot an Freizeitaktivitäten für Schulkinder ist groß. Auch diesen Sommer wird auf der Lioba-Hütte in Renningen wieder ein erlebnisreiches Programm für Schulkinder angeboten. Das Motto lautet „Jagt das Mammut – leben in der Steinzeit“ und wird von Gemeindereferent Felix Lipp und einem Dutzend junger Helfer der KJG geleitet. Mit dabei sind etwa 30 Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 13 Jahren, die für eine Woche in Zelten wohnen und mottogetreu Naturverbundenheit erleben.

Die Kinder lernen, wie wertvoll Wasser eigentlich ist

Das Wasser wird durch einen Generator aus einer Quelle gewonnen und dann wie in einem Brunnen hochgepumpt. Dadurch sollen die Kinder erfahren, wie wertvoll das Nass – und die Natur im Allgemeinen sind.

Auf dem Programm stehen daher Aktivitäten, bei denen die Kinder in die Rolle von Steinzeitmenschen schlüpfen. Die Kulisse besteht aus Tipis, eine Ausgrabungsstätte wurde von den jugendlichen Helfern arrangiert. Die Kinder werden dabei zu einem Archäologenteam, das alte Knochen- und Tierfunde ausgräbt und untersucht. Mit Fingerfarben werden fantasievolle Wandmalereien kreiert.

Einer der Höhepunkte ist die titelgebende Mammutjagd. Hierbei müssen die Mädchen und Jungen Aufgaben meistern, bei denen sie Hinweise und Gegenstände erhalten, um das nächste Rätsel lösen zu können. Schlussendlich verdienen sie sich Bälle, mit denen sie die als Mammut verkleideten Betreuer abwerfen können.

Kreativ können die Kinder am bunten Abend sein, den sie selbst gestalten und dabei spielen, was ihnen am meisten Spaß macht. Laut Teamleiter Lukas, der mehrere Jahre als Kind dabei war, fördern alle Spiele Ausdauer, Geschicklichkeit und logisches Denken. Außerdem werden Teamgeist und das Miteinander gestärkt. „Das ist unser größter Schatz“, sagt Gemeindereferent Lipp dazu, dass ehemalige Teilnehmer selbst als Gruppenleiter zurückkehren. So wird die Tradition fortgeführt.

Die Kinder sind begeistert vom Ferienlager

Die Kinder sind schwer begeistert. Fast alle von ihnen sind bereits zum wiederholten Male zu Gast im Ferienlager. So wurden dort auch schon einige neue Freundschaften geschlossen. „Ich find’s cool hier“, bringt es der zwölfjährige Max auf den Punkt. Ein anderer Teilnehmer ist sogar aus Ulm gekommen, weil es ihm auf der ehemaligen Jagdhütte so gefallen hat.

Gut finden die Kinder auch, dass man auf der abseits gelegenen Lioba-Hütte die wilde Natur für sich alleine hat. So auch Sebastian, zehn Jahre. Er findet es toll, mal ohne Eltern von zu Hause weg zu sein. „Da nervt mich niemand und ich muss mein Zimmer nicht aufräumen.“ Nur ab und zu gebe es Kinder, die ein bisschen Heimweh bekämen, erzählt Lipp. In diesem Fall hilft ein Schluck vom „Heimwehsaft“, nach einer geheimen Spezialrezeptur. Oder die liebevolle Zuwendung der Betreuer.