Technischer Ausschuss befürwortet die Teilnahme an einem interkommunalem Pedelec-Verleihsystem.

Renningen - Es bringt nur was, wenn alle mitmachen.“ Dieses Argument ist im Technischen Ausschuss der Stadt Renningen mehrmals gefallen, als es um die Teilnahme am Interkommunalen Fahrrad- und Pedelec-Verleihsystem Regio-Rad-Stuttgart ging. Die Ausschussmitglieder gaben dem Gemeinderat daher einstimmig die Empfehlung, sich daran zu beteiligen.

 

20 Kommunen haben schon zugesagt

Darum geht’s bei dem Projekt: In den teilnehmenden Kommunen werden an wichtigen Punkten wie Bahnhöfen Fahrräder und E-Bikes zum Ausleihen angeboten. Das Besondere daran: Die Räder können nach der Benutzung an jedem beliebigen Standort wieder zurückgegeben werden, sodass die Nutzer mit dem Rad von A nach B fahren können und zurück, bei Bedarf, mit dem Zug, erklärte Marcello Lallo, Leiter des Fachbereichs Bürger und Recht im Rathaus. Personal ist für den Ausleihvorgang keines erforderlich, das Ganze funktioniert elektronisch über Terminals an den Fahrradständern. 80 Kommunen haben sich an der Ausschreibung beteiligt. 20 haben bereits ihre Teilnahme fest zugesagt, 60 halten sich die Option noch offen. Ein späterer Einstieg ist möglich, dann würden die Kosten im Verhältnis jedoch höher, so Lallo. Auch die einmalige Förderung vom Land, insgesamt 12 000 Euro, fielen dann weg.

„Wir schätzen das sehr positiv ein“, sagte Bürgermeister Wolfgang Faißt im Gemeinderat. „Wenn sich viele daran beteiligen, lohnt sich das bestimmt.“ Dieser Einschätzung schlossen sich die Ausschussmitglieder durch die Fraktionen hinweg an. Heiderose Berroth (FfR) sprach von einem erfolgversprechenden Konzept, ihre Fraktionskollegin Rose Marie Fischer von einer „tollen Sache“, wenn man mit dem Pedelec von hier nach Herrenberg radeln könne und danach einfach mit der Bahn wieder zurück. „Ich denke schon, dass das gut genutzt wird“, sagte sie. Jedoch hoffe sie, dass das Ganze auch gewartet werde, „nicht dass es da so läuft wie mit den Bahnhofsaufzügen“.

Kosten liegen bei 200 000 Euro

Sowohl Jochen Breutner-Menschick (Grüne) als auch Jürgen Lauffer (Freie Wähler) verstanden es gar als Pflicht, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Jedoch äußerte Breutner-Menschick auch Bedenken, ob nicht vor allem tourismusstarke Gegenden davon einen weit größeren Vorteil hätten. Wolfgang Steudle von der CDU regte an, die Resonanz im Auge zu behalten und dann nach vier Jahren zu sehen, wie das Angebot angenommen wird.

Die Kosten für Renningen werden sich bei einer Laufzeit von acht Jahren und acht Monaten auf knapp 200 000 Euro belaufen, nach der Hälfte ist ein Ausstieg möglich. Die Kosten setzen sich folgendermaßen zusammen: Drei Stationen – die Bahnhöfe Renningen, Renningen-Süd und Malmsheim – mit je maximal vier Pedelecs und zwei Rädern kosten die Stadt im Jahr 22 500 Euro, 7500 pro Station. Bei Bedarf könnten später noch weitere Standorte hinzukommen.

Für die Nutzer fallen folgende Gebühren an: Ein Fahrrad kostet einen Euro je 30 Minuten, maximal zehn Euro am Tag. Ein Pedelec kostet zwölf Cent pro Minute, maximal vier Euro pro Stunde und 16 Euro am Tag. Für Inhaber einer entsprechenden Mitgliedskarte, der „Polygo-Card“, ist die erste halbe Stunde kostenlos und die Tarife sind günstiger.