Eine neue Ladesäule fürs Carsharing steht in der Kernstadt. Doch wie funktioniert so etwas eigentlich?

Renningen - „Für uns als Handwerker wäre so ein Elektroauto ideal“, sagt Joachim Herbst. Der Elektromeister fährt häufig Kurzstrecken und könnte sein Firmenfahrzeug zwischendurch oder über Nacht aufladen. Herbst hat die neueste Ladesäule für den Elektrofuhrpark von Carsharing Renningen aufgebaut. Die Säule steht etwas versteckt auf dem Parkplatz an der Kronenstraße mitten in der Renninger Kernstadt. Mit dieser Einrichtung hat der Verein Ökostadt Renningen, unter dessen Trägerschaft Carsharing läuft, eine weitere Zapfsäule für seine inzwischen neun Fahrzeuge mit Elektroantrieb geschaffen.

 

15 000 Euro hat Carsharing in die Säule investiert, erzählt der Vereinsvorsitzende Jochen Breutner-Menschick. Für die notwendige Infrastruktur hat die Stadt Renningen gesorgt. Dies ist ein weiterer Baustein beim Ausbau der Elektroflotte, die inzwischen mit acht Autos schon fast die Hälfte der insgesamt 20 Fahrzeuge des Vereins in Renningen ausmachen. Vier weitere stehen in Weil der Stadt, davon eines mit E-Antrieb. Schon zuvor gab es sechs Carsharing-Ladestationen, von denen fünf auch schnellladefähig sind. Darüber hinaus stehen in der Rankbachstadt auch noch öffentliche Ladestationen, erzählt Breutner-Menschick.

Nach acht Stunden ist der leere Smart voll

Die Ladesäule in der Kronenstraße arbeitet mit 33 Kilowatt, erklärt Joachim Herbst. Eine Trafostation sorgt für die nötige Energie. Je nachdem, wie schnell das Fahrzeug geladen werden soll, kann eine kleine oder große Steckdose benutzt werden. Etwa acht Stunden dauere es, um beispielsweise einen leeren Smart zu laden. Auch das Laden von E-Bikes wäre an der Säule möglich, vorausgesetzt, der Radler hat mit einem Schlüssel Zugang zur Säule. Denn nur Nutzer von Carsharing-Fahrzeugen dürfen dort Strom tanken.

Joachim Herbst, der sich in Sachen Ladesäulentechnik weitergebildet hat, sieht hier einen Zukunftsmarkt. Er erzählt von einem Privatkunden, bei dem er eine Ladesäule installiert hat, die mit Solarstrom funktioniert. „Da muss man kreativ sein“, sagt er und freut sich über die neuen Autos der Post, die jetzt häufiger mit Elektroantrieb unterwegs sind. „Das wird sicher der Trend der Zukunft sein“, sagt er.

Auch unter den Renninger und Weil der Städter Carsharern sind die E-Autos beliebt und entsprechend nachgefragt, sagt Jochen Breutner. Mit den neun vereinseigenen Elektrofahrzeugen wurden in diesem Jahr schon mehr als 60 000 Kilometer zurückgelegt. Das sind gut ein Viertel aller gefahrenen Kilometer. Ziel des Vereins ist es, diesen Anteil weiter zu erhöhen.

Übrigens: Die 24 Fahrzeuge von Carsharing unter dem Dach vom Verein Ökostadt Renningen werden derzeit in Renningen von 529 und in Weil der Stadt von 105 Fahrberechtigten genutzt. Weitere Infos gibt’s im Internet unter www.carsharing-renningen.de