Die Straße in Malmsheim muss erneut aufgerissen werden. Die Schäden sind so gravierend, dass es mit dem Austausch einzelner Platten nicht getan ist. Auch die Pflastersteine in der südlichen Bahnhofstraße machen Probleme.

Renningen - Mit Pflastersteinen hatte die Stadt Renningen in letzter Zeit nicht so viel Glück. In der südlichen Bahnhofstraße und der Perouser Straße macht der Ende 2015 aufgebrachte Straßenbelag große Probleme. Nachdem die Perouser Straße nach einem fehlerhaften Einbau vor acht Jahren im vergangenen Jahr komplett erneuert werden musste, könnte den Bürgern die nächste Sperrung schon bevorstehen. Denn mit kleinen Ausbesserungen wird der Schaden dort nicht behoben sein. „Jetzt muss die Straße wahrscheinlich ein drittes Mal aufgerissen werden“, bedauert der Bürgermeister Wolfgang Faißt.

 

Gutachten beauftragt

In der südlichen Bahnhofstraße waren von Anfang an einige Steine kaputt, hatten beispielsweise abgesprungene Kanten. „Einiges davon ist wahrscheinlich beim Einbau passiert, also beim Abrütteln“, vermutet Faißt. „Manche lagen aber scheinbar schon kaputt auf der Palette.“ Die defekten Steine wurden daraufhin ausgetauscht – allerdings liegen die neuen jetzt deutlich tiefer als die übrigen. Abgesehen vom optischen Aspekt ist die Situation für Passanten und Anwohner sehr unglücklich. „Denn der Verkehr wird dadurch deutlich lauter.“ Ein erneuter Austausch ist erforderlich. „An sich müsste man das nicht sofort machen, aber wir sehen das nicht ein, zu lange zu warten, denn wir haben ja nichts falsch gemacht“, so Faißt. Vorher muss allerdings noch geklärt werden, worin das Problem eigentlich liegt: Sind es die Steine, oder wurden erst beim Einbau Fehler gemacht? Ein beauftragtes Gutachten soll Klarheit schaffen.

In der Perouser Straße in Malmsheim ist das Problem deutlich gravierender. „Dort senken sich ganze Gruppen von Pflastersteinen ab“, beklagt Wolfgang Faißt. Auch hier steht noch die Frage im Raum, wer für das Fiasko verantwortlich ist, weshalb auch hierfür ein Gutachter eingesetzt wurde. Klar ist nur: „Da muss etwas schiefgelaufen sein. Denn beim ersten Mal, als dort das Pflaster verlegt wurde, gab es dieses Problem nicht“, sagt Faißt.

Perouser Straße als Sorgenkind

Was den Straßenausbau angeht, ist die Perouser Straße ein echtes Sorgenkind. Als 2008 die Malmsheimer Ortsdurchfahrt hergerichtet wurde, musste die Verwaltung bald feststellen, dass der Weg durch die Ortsmitte deutliche Schäden an den verbauten Steinen aufwies. Allerdings ließ man die Fahrbahn nicht sofort wieder dicht machen, um den Schaden zu beheben, sondern gab die Straße zunächst für den Verkehr frei. Es stand bereits fest, dass die zuständige Firma für den Schaden verantwortlich war und die Reparatur auf eigene Kosten übernehmen musste. „Das war alles noch im Rahmen der Gewährleistung“, so Faißt. Erst 2015 ließ die Stadt den Schaden dann beheben. Da der Weg in der Zwischenzeit aber sechs Jahre lang in Benutzung war, muss sich die Stadt zumindest in Höhe der Abschreibungskosten beteiligen, also 15 000 der 60 000 Euro Gesamtkosten übernehmen. So weit soll es dieses Mal nicht mehr kommen. „Da muss dieses Jahr auf jeden Fall etwas passieren“, fordert Faißt. „Denn die Straße ist in einem sehr schlechten Zustand, die Steine knicken zum Teil richtig ab.“ Die größten Problemstellen wurden notdürftig mit Asphalt geflickt. Einen Termin für die richtige Reparatur gibt es aber erst, wenn das Gutachten da ist. Wolfgang Faißt möchte die Umbauten möglichst in eine verkehrsarme Zeit wie die Sommerferien legen.

Nach all diesen Kapriolen – auch am Ernst-Bauer-Platz gab es anfänglich noch Probleme – geriet die Wahl von Pflaster anstelle von Asphalt bei vielen Ratsleuten in die Kritik. Dieser stellt sich der Bürgermeister entgegen: „Wenn Pflaster richtig verlegt wird, ist das eine gute Möglichkeit, Straßen zu gestalten. Gerade, wenn Arbeiten an Kabeln oder Kanälen anstehen, kann man hinterher die auffälligen Flickstellen vermeiden.“ In den Wohngebieten wie Schnallenäcker habe man damit sehr gute Erfahrungen gemacht. „Dort hatten wir nie Probleme“, sagt er.