Ein Patenschaftsprojekt hilft Jugendlichen beim Einstieg ins Berufsleben. Die Jugendsozialarbeit sucht stetig nach Freiwilligen.

Renningen - Bewerbungen sind nie leicht. Selbst Erfahrene tun sich zum Teil schwer bei der Suche nach der richtigen Stelle, dem Verfassen und Zusammenstellen ihrer Unterlagen und zittern vor dem Gespräch mit den zukünftigen Chefs. Für Jugendliche, die ihr Berufsleben erst noch vor sich haben, ist die Herausforderung noch weit größer. Aus diesem Grund hat der Landkreis Böblingen vor mehr als zehn Jahren ein Patenschaftsprojekt für Werkrealschüler ins Leben gerufen, an dem sich auch die Stadt Renningen beteiligt. Florian Langer von der Jugendsozialarbeit Renningen ist immer wieder auf der Suche nach Freiwilligen, die sich als Pate einbringen möchten.

 
Herr Langer, was steckt hinter der Idee zu den Bewerbungs-Paten?
Das Projekt soll Werkrealschülern einen besseren Start ins Berufsleben ermöglichen, indem sie einen direkten Ansprechpartner bekommen, der ihnen zeigt, wie man Bewerbungen schreibt und der sie auf Bewerbungsgespräche vorbereitet. Zum Beispiel: wie stelle ich mich vor, wie präsentiere ich mich, welche Fragen werden mir vielleicht gestellt? Das Angebot richtet sich allerdings nur an Schüler, die das auch möchten und brauchen, weil sie vielleicht zu Hause niemanden haben, den sie fragen können.
Wie sind die Erfahrungen in Renningen, hat sich das Konzept bewährt?
Wir bekommen hauptsächlich Rückmeldungen von den Paten. Die erzählen dann ganz stolz, wenn ihr Schüler eine Stelle bekommen hat, da gibt es schon einige Erfolgsgeschichten. Letztes Jahr konnten zum Beispiel vier Teilnehmer in ein Ausbildungsverhältnis vermittelt werden. Natürlich gibt es auch manchmal gegenteilige Fälle, in denen die Zusammenarbeit schwierig ist oder ein Schüler die Teilnahme abbricht. Aber das sind die Ausnahmen.
Gab es von Anfang an viele Helfer?
Die Statistik geht zurück bis ins Jahr 2005, da fing es an mit fünf Patenschaften. Seither sind es jedes Jahr im Durchschnitt zwischen fünf und zehn, auf jeden Paten kommt für gewöhnlich ein Schüler. Aktuell haben wir zehn Patenschaften am Laufen.
Dann sind Sie ja eigentlich ganz gut besetzt.
Das stimmt, aber bei Ehrenamtlichen ist es natürlich so, dass wir nie ganz sicher planen können, weil das Ganze ja freiwillig ist und jederzeit jemand aufhören kann. Deshalb sind wir immer auf der Suche. Zurzeit haben wir einen Überschuss an Ehrenamtlern, das kann sich aber ganz schnell wieder drehen.
Müssen die Helfer irgendwelche besonderen Voraussetzungen mitbringen?
Es wäre natürlich gut, wenn sie sich bei den Themen Bewerbung und Bewerbungsgespräche bereits auskennen, aber vielfach hilft schon die eigene Erfahrung im Berufsleben. Wir haben sonst außerdem ausreichend Infomaterial und geben Hilfestellung.

Termin
: Wer sich für das Projekt interessiert und gerne mit den Jugendlichen arbeitet, kann am Montag, 13. Februar, an einem Infoabend im Jugendhaus „Old School“ (Humboldtstraße 8) teilnehmen. Beginn ist um 18.30 Uhr. Anmeldungen nimmt Florian Langer unter der Telefonnummer 0 70 31 / 2 18 16 58, unter 01 63 / 8 38 39 42 oder per E-Mail an info@jugendsozialarbeit-renningen.de entgegen.