Der neue Renninger Jugendgemeinderat hat eine Vorsitzende: Ciara Mörk Amaral. Auf der Agenda stehen Radwege, Nachhaltigkeit – und vor allem mehr Teilhabe der Generation von morgen.

Die Beteiligung von Jugendlichen an Entscheidungen, die ihr persönliches Umfeld betreffen, ist ein wichtiges Thema und auch ein gesellschaftliches Anliegen und soll euch die Möglichkeit geben, für die Jugendlichen in der Stadt ein Sprachrohr zu sein“, begrüßt Bürgermeister Wolfgang Faißt die Anwesenden im Bürgersaal der Rankbachstadt. Anwesend sind 16 von insgesamt 18 neu gewählten Jugendgemeinderatsmitgliedern. Vor ihnen stehen Namensschilder und Mikrofone, Unterlagen liegen daneben – ein passender Rahmen für die zukünftigen Kommunaljungpolitiker. Die konstituierende Sitzung des elften Jugendgemeinderats (JGR) beginnt pünktlich um 19 Uhr.

 

Bereits im Zeitraum vom 24. Mai bis 2. Juni fanden die Wahlen statt. Für 18 Plätze waren 24 Bewerbungen eingegangen. Die Wahlbeteiligung stieg um 13 auf insgesamt 24,24 Prozent. „Leider ist niemand von der Werkrealschule dabei“, bedauert Faißt. Tim Dietterle von der Jugendsozialarbeit in Renningen ist jedoch zuversichtlich, dass sich dies bei der nächsten Wahl ändern wird. Erfreulicherweise lag aber gerade dort die Wahlbeteiligung bei 28,36 Prozent und somit höher als bei der Realschule (17,15 Prozent), jedoch niedriger als beim Gymnasium (43,09 Prozent).

Die Erwachsenen der Zukunft

Die Politik, die heute im Gemeinderat gemacht wird, betrifft auch die Generation von morgen. „Also euch, die Erwachsenen der Zukunft“, richtet Faißt das Wort an den JGR. Ihm ist es wichtig, dass sich die Generationen austauschen und der Dialog gepflegt wird. Er wünscht sich ein öffentliches Engagement von den Jugendlichen, um nicht nur Wünsche zu äußern und Ideale vorzutragen, sondern auch um Kritik zu üben und Fragen zu stellen. Zudem hofft er darauf, dass durch den JGR auch ein Stück weit Interesse an der Kommunalpolitik geweckt wird. Der Paragraf 41a, der die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Kommunalpolitik von Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg regelt, ist daher auch fest in der Renninger Gemeindeordnung verankert.

„Ihr seid demokratisch gewählt und damit legitimiert, die Interessen der Jugend gegenüber Gemeinderat, Stadtverwaltung und der Öffentlichkeit zu vertreten“, erklärt Faißt. Kurze Unruhe kommt im Saal auf, als es zur Wahl geht. Zwei Wahlgänge sind vonnöten, bis feststeht, dass Ciara Mörk Amaral Vorsitzende und Philipp Kohler ihr Stellvertreter wird. Eigene Ideen und Vorschläge haben die 16 Jungpolitiker bereits reichlich gesammelt. Diese reichen von Hygieneartikeln auf den Mädchentoiletten über Fahrradreparaturboxen bis zu besserem WLAN an den Schulen. Ebenso plädieren sie dafür, die Fahrradwege besser auszubauen und die Renninger Jugendlichen in Aktionen mit einzubinden. Ein Programm zur Integration von sozial benachteiligten Kindern sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz stehen auf der Wunschliste. Bereits jetzt gibt es in Renningen den Arbeitskreis lokaler Klimaschutz. Der neu gewählte JGR muss nun überlegen, ob er aus seinem Kreis ein Mitglied in den Lenkungskreis Klimaschutzkonzept schicken wollen.

„Die haben Feuer“

Viele Themen und Termine prasseln auf das neu gewählte Gremium ein. So findet zum Beispiel im Dezember unter der Moderation von Oliver Storz auf der Burg in Bad Liebenzell die diesjährige Klausurtagung statt. Dabei werden die zukünftigen Projekte und Ideen der Jungpolitiker noch einmal gezielt diskutiert. „Dort werden wir gemeinsam die Planung für die nächsten zwei Amtsjahre machen“, erläutert Faißt und legt den Jungpolitikern nahe, an dieser wichtigen Klausurtagung teilzunehmen. Mit seinem neuen JGR ist der Bürgermeister der Rankbachstadt auf jeden Fall jetzt schon zufrieden. „Die haben Feuer“, meint er.