An der Kathedrale Notre Dame in Paris werden die Türme renoviert und mit ihnen die Statuen der zwölf Apostel und vier Evangelisten. Die Figuren wurden mit einem Kran in einer spektakulären Aktion geborgen.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Paris/Stuttgart - Großer Bahnhof vor der Kirche Notre Dame in Paris. Der Grund: Zwölf Apostel und vier Evangelisten schwebten zur Erde nieder. Es gab allerdings keine göttliche Ankunft zu verkünden, sondern eher eine sehr weltliche Angelegenheit. Im Zuge der Renovierung der beiden Türme der Kathedrale, werden auch die 16 Figuren restauriert. Dazu wurde ein rund 100 Meter hoher Kran neben die Kirche manövriert, mit dem die Statuen dann langsam, eine nach der anderen vom Dach geholt wurden. Auf dem Boden angekommen, wurden sie von den Arbeitern sorgfältig auf Paletten fixiert und in einem Tieflader verstaut. Restauriert werden sie in einer speziellen Werkstatt in Périgueux.

 

Kopflos für den Transport

Vor der Aktion wurden die Statuen allerdings ihrer Köpfe entledigt. Das musste gemacht werden, um sie besser transportieren zu können. „Bevor man die Statuen anheben kann, muss man zuerst die Struktur von ihnen begutachten“, erklärte Philippe Villeneuve, Chef-Architekt der Abteilung historische Monumente in Paris. Kosten wird die Restaurierung der 16 Figuren rund sechs Millionen Euro.

Die Statuen standen seit Mitte des 19. Jahrhunderts in rund 50 Metern Höhe und wurden von Eugène Viollet-le-Duc dort angebracht. Der berühmte Architekt war für die große Instandsetzung von Notre Dame zwischen 1844 und 1864 zuständig. In einer der Figuren hat sich Viollet-le-Duc schließlich selbst verewigt. Der Heilige Thomas trägt seine Gesichtszüge. Diese Figur ist auch die einzige der zwölf Apostel, die in Richtung der Türme von Notre Dame sieht. Die anderen Statuen blicken alle in Richtung Horizont.

Die rund drei Meter messenden Statuen werden restauriert und dann bis 2022 in der Kirche ausgestellt. So lange dauert die Sanierung der beiden Türme der Kathedrale Notre Dame. Auswirkungen für die Touristen werden die Arbeiten allerdings keine haben.

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