In der Pandemie waren oft Rentner und Rentnerinnen gefragt, um Personalengpässe auszugleichen. Um dazu zu ermuntern, wurde die Hinzuverdienstgrenze stark erhöht. Das erhoffen sich viele auch für das nächste Jahr.

Es gibt einige gute Gründe, aus denen man auch noch im Ruhestand arbeiten möchte. Das kann das fit halten im Job sein oder auch das Pflegen von Kontakten zu Kollegen. Natürlich spielt auch das Aufbessern seines Einkommens und die Erhöhung der eigenen Rente dazu. Die Deutsche Rentenversicherung erlaubt das, setzt aber Einschränkungen. Bezieht man eine vorgezogene Altersrente, dann müssen bestimmte Grenzen für das Extra-Einkommen eingehalten werden. Sonst wird die Rente gekürzt.

 

Wen betrifft das? Das sind beispielsweise Menschen, die nach 35 oder 45 Jahren in Rente gehen, aber die Regelsaltergrenze noch nicht erreicht haben. Diese steigt schrittweise von 65 auf 67 Jahre an. Wurde man vor 1947 geboren, dann hat man die persönliche Grenze mit der Beendigung des 65. Lebensjahres erreicht. Für diejenigen, die in der Zeit zwischen 1947 und 1963 geboren wurden, wird die Regelaltersgrenze stufenweise um Monate auf 67 Jahre angehoben. Ab dem Geburtsjahr 1964 gilt dann das Alter 67 als Regelaltersgrenze.

Wie sieht es 2022 mit der Hinzuverdienstgrenze aus?

Die Hinzuverdienstgrenze liegt normalerweise bei 6 300 Euro im Jahr. Aufgrund der Covid-19-Pandemie reagierte die Regierung. Der Bedarf an medizinischem Personal stieg und auch andere Personalengpässe sollten durch Weiterarbeit oder Wiederaufnahme einer Beschäftigung nach Renteneintritt unterstützt werden. Zur Ermunterung dazu wurde die Hinzuverdienstgrenze für Neu- und Bestandsrentner stark erhöht. 2020 lag diese bei 44 590 Euro, dieses Jahr bei 46 060 Euro. Hat man sein gesetzliches Rentenalter für die normale Altersrente erreicht, gibt es keine Grenze.

Was passiert nächstes Jahr? Ob die Hinzuverdienstgrenze wieder angehoben wird, ist nicht klar. Die Forderungen hierzu werden aber laut. Da jeder Rentner oder jede Rentnerin, die weiterarbeitet, in die Rentenkasse einzahlt, stützen sie das System. Und wegen des doppelten Verdienstes werden auch Steuern und Krankenkassenbeiträge gezahlt. Im März machte auch die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, Hoffnung: „Ich erwarte, dass das die Flexi-Rente attraktiver macht. Man sollte das evaluieren und prüfen, ob es Sinn macht, auch nach der Pandemie an den großzügigeren Hinzuverdienstregeln festzuhalten.“