Silvesterraketen, Knallfrösche und andere Böller hinterlassen jede Menge Müll. Ein Experte hat uns erklärt, wie man den richtig entsorgt.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Böller, Raketen, leere Sektflaschen - in der Silvesternacht fällt jede Menge Müll an. Wie entsorgt man ihn richtig?

 

Abgebrannte Feuerwerkskörper gehören in den Restmüll, sagt Thomas Probst, Experte beim Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (BVSE). Wichtig ist, dass die Böller auf keinen Fall noch brennen, heiß oder noch warm sind, wenn man sie in die Tonne wirft – sonst könnte sich der darin befindliche Abfall entzünden. „Auch die Abgabe beim Sammelmobil oder am Wertstoffhof ist möglich“, so Probst.

Im Altpapier oder dem gelben Sack haben Raketen- und Böllerüberbleibsel übrigens nichts zu suchen. Der gelbe Sack ist ohnehin nur für Verpackungen vorgesehen. Und auch wenn die Knaller zum Teil aus Pappe bestehen, gehören diese Überreste nicht in die grüne Papiertonne, sagt Probst, „weil das Papiermaterial durch chemische Reaktionen beim Abbrennen verunreinigt wird.“

Obacht bei Blindgängern

Was macht man mit Blindgängern, Raketen oder Böllern, die nicht richtig abgebrannt sind? „Blindgänger sollte man niemals direkt aufheben“, warnt der BVSE-Experte. Man sollte auch auf keinen Fall versuchen, sie noch einmal zu zünden. „Es empfiehlt sich, mindestens 15 Minuten zu warten, ehe man sich der Pyrotechnik nähert, um zu verhindern, dass es nicht doch noch zu einer verzögerten Reaktion kommt.“ Bevor man solche Blindgänger dann im Restmüll entsorgt, sollte man sie laut Probst mindestens 15 Minuten, besser aber eine Stunde lang wässern.

Wer größere Mengen an Feuerwerkskörpern zu entsorgen hat, sollte einen Recycling- oder Wertstoffhof mit Behandlung für gefährlichen Abfall ansteuern. Hier werden die Böller fachgerecht entsorgt.

Aus Sicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist das Silvesterfeuerwerk ohnehin eine überholte Tradition. Die Umweltschützer kritisieren die negativen Folgen der Böllerei: „Schlechte Luft, Müllberge an den Straßenrändern, Sachschäden, verängstigte Tiere und viele Menschen, die sich scheuen um Mitternacht auf die Straße zu gehen.“ Der Umweltverband fordert statt privatem Böllern öffentliche Licht-Shows oder ein zentral organisiertes Feuerwerk.