Die Änderungen bei der Restaurantkette Vapiano könnten doch gravierender werden, als zunächst angenommen. Es stehen auch Standortschließungen zur Diskussion.

Köln - Die nach schlechten Geschäftszahlen unter Druck stehende Restaurantkette Vapiano schließt auch Standortschließungen nicht aus. „Es wird auch Schließungen geben, wenn wir sehen, dass die gewünschte Profitabilität nicht erreicht ist“, sagte Vorstandschef Cornelius Everke der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ/Mittwoch).

 

„Wir fokussieren uns auf unseren Kernmarkt Europa“, sagte der seit Anfang Dezember amtierende Vorstandschef, der das börsennotierte Unternehmen mit einer Neuausrichtung wieder in die Spur bringen will. Die Investitionen sollen den Angaben zufolge von den bisher geplanten 70 Millionen Euro unter die Marke von 40 Millionen Euro sinken. Zwar solle es auch 2019 eine zweistellige Zahl von Neueröffnungen vor allem in Deutschland, Frankreich und Österreich geben, aber nicht im ursprünglich avisierten Umfang von 40 Standorten.

Tempo war zu hoch

Der Vapiano-Chef kritisierte Fehler der Vergangenheit: „Wir haben uns verzettelt in unserer schnellen Expansion.“ Das Tempo sei zu hoch gewesen. „Wenn wir es verlangsamen, hilft das der Profitabilität.“ Allein im vergangenen Jahr wuchs das Filialnetz um 32 Restaurants auf 231 Standorte in 33 Ländern. Derzeit führt der Vorstand den Angaben zufolge Gespräche mit den finanzierenden Banken. „Im März soll die langfristige Finanzierung stehen“, sagte Everke dem Blatt.

Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) war das Kölner Unternehmen 2018 laut den vorläufigen Kennziffern unter den eigenen Zielen geblieben. Vapiano hatte die eigenen Prognosen für 2018 zuerst im September und dann nochmals im November gesenkt und zuletzt den Chef ausgetauscht.