Deftig, rustikal, flott – so präsentiert sich das neue Restaurant Die Waldauerin auf der Waldau. Auf den Teller kommt Küche aus Alpenländern, und das schmeckt auch den Degerlochern.

Kultur: Kathrin Waldow (kaw)

Mit alpenländischer Küche wirbt das im Sommer eröffnete Lokal auf der Waldau. Zwischen Fußballplatz und Wohngebiet hat man es dort dank dem einladenden Außenbereich auch draußen bereits gut aushalten können. Das rustikale Versprechen lösen die Betreiber auch in Sachen Inneneinrichtung ein: mit ordentlich viel Holz und angenehmer Beleuchtung. Für Degerlocher seien das neue Restaurant und der kleine Bruder „Das Waldauerle“ ein paar hundert Meter entfernt eine Bereicherung, wie wir beim Testbesuch von Gästen erfahren.

 

Das Vereinsheim, das zuvor einige Jahre leer stand, ist zum neuen Treffpunkt für Degerlocher, Vereinssportlerinnen und -sportler oder Ausflügler geworden – größere Gruppen sind hier keine Seltenheit.

Da geht’s kulinarisch auch etwas deftiger zu, das ist man bei den Schwaben ja gewohnt, daher dürften die Vesperbrettle, Schnitzel und Kässpätzle hier auf Zustimmung treffen. Interessant klingen die warmen Almbrote und der Kaiserschmarrn. Pluspunkt: Für vegetarische Gäste gibt’s weitaus mehr Auswahl als Kässpätzle. Das probieren wir aus.

Runde Gerichte, feine Getränke

Den Aperitif bereitet ein Bio Secco aus dem Hause Affaltrach (0,2 l, 5,90 Euro). Angenehm prickelnd und mit leichter Säurenote ist der ein guter Vorbereiter für die Hauptgerichte: zweierlei Knödel – einen Semmelknödel auf zartem Wurzelgemüse und Butterbröseln und einen Spinatknödel auf geschmorten Zwiebeln (13,90 Euro). Die nicht alltägliche Kombi überzeugt durch ihre Raffinesse. Auch herzhaft und zufriedenstellend sind die mit Allgäuer Bergkäse gefüllten Kartoffelrösti mit pikantem Kräuterdip (13,50 Euro), eine solide, wenn auch weniger raffinierte Wahl. Abzug gibt es allenfalls fürs schnelle Auskühlen und den nicht ganz geschmolzenen Käse im Inneren der Rösti. Zu beiden Gerichten gibt es reichlich bunten und knackfrischen Salat, der mit fein abgeschmecktem Dressing angerichtet ist. Bei der Weinauswahl wird Wert auf Regionales gelegt, manche Flaschen kommen aus Österreich oder Italien. Ein großer Pluspunkt geht an das Serviceteam, das trotz vollem Haus absolut auf Zack ist, Essen und Getränke kommen fix und freundlich an den Tisch.

Fixes Serviceteam

Tobias Meyer und Julia Meyer haben sich mit ihrem Restaurant Die Waldauerin einen Traum verwirklicht, berichtet der Gastronom. Da sie die Küche der Berge mögen, gibt es auf der Karte nur, was den Betreibern selbst schmeckt, sagt der Wirt, der auch das Restaurant Tobis in der Stuttgarter Innenstadt betreibt. Nach 17 Jahren und der Coronapandemie sei es Zeit geworden, Neues zu wagen und aus der Stadt rauszugehen. Gleich zwei neue Gastronomiebetriebe sind es geworden, und wenn es nach Meyer ginge, kommt demnächst noch ein dritter in einem weiteren Stuttgarter Stadtteil hinzu.

Die Waldauerin, Keßlerweg 7, Stuttgart, geöffnet: Dienstag bis Freitag 17 bis 23 Uhr, Samstag und Sonntag 11.30 bis 23 Uhr. Telefon: 07 11 / 34 24 74 55. www.die-waldauerin.de

Bewertung

Küche
4 Sterne

Service
5 Sterne

Atmosphäre
4 Sterne