Genau das scheint in Stuttgart gefehlt zu haben: Das ecuadorianische Lokal El Seco im Bosch-Areal überzeugt durch Authentizität und Charme. Hier schmeckt Ceviche, wie sie sein soll, hier darf man auch nicht reservieren, denn jeder sitzt einfach an der langen Tafel.

Stuttgart - Für Menschen, die schon einmal in Süd- oder Mittelamerika unterwegs waren, sind die Restaurants, die in Deutschland vermeintlich Gerichte aus solchen Ländern anbieten, meist eine große Enttäuschung. Die Cevicheria El Seco ist eine Ausnahme. Erstens stammt der Chef aus Ecuador (und seine Mannschaft ebenfalls): Er hat dort auf einer Koch-Universität sein Handwerk gelernt. Zweitens gibt es bei ihm kein Schonprogramm wie in vielen pseudomexikanischen Restaurants, die zum Beispiel Koriander durch Petersilie ersetzen, um ihren Gästen nicht zu viel Exotik zuzumuten. „Ich wollte immer, dass es genauso schmeckt wie in Ecuador, alles soll so authentisch wie möglich sein“, sagt der Betreiber Guillermo Miranda. Und das bedeutet unter anderem: Koriander satt und die nötige Schärfe.