Das Embargo, neuestes Projekt der Trabucco-Macher aus Esslingen, überzeugt nicht nur durch die coole Location im Gewölbekeller. Die Mischung aus Restaurant und Bar überzeugt zudem mit Drinks und Crossover-Küche, findet unsere Kritikerin.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Esslingen - Allein die Location hat schon einen besonderen Charme. Das Embargo befindet sich in einem alten Gewölbekeller am Esslinger Hafenmarkt. Die Betreiber Valentin Schlienz und Axel Schenke – die zusammen auch das Trabucco in der selben Stadt betreiben – haben ihre Mischung aus Bar und Restaurant unter strenger Aufsicht des Denkmalamtes liebevoll renoviert. Schlienz ist Maler, sein Partner Schenke Architekt. „Uns reizen solche Projekte, vor allem der Umbau der Locations“, sagt Schlienz.

 

Das Konzept ist hip und würde auch direkt in Berlin-Mitte funktionieren. „Die Leute können sich ja oft nicht entscheiden, was sie essen wollen“, sagt Schlienz. Die Gerichte sind deshalb klein und günstig, so dass jeder zwei bis drei Sachen wählen kann, und die werden in hübschen Schälchen serviert – im Prinzip wie Tapas. Das Kokos-Curry-Süppchen (4,50 Euro) schmeckt würzig, die gebratenen Sprossen ergänzen dieses perfekt. Der Salat vom hällischen Jungschweinschäufele mit Reichenauer Feldsalat (6,50 Euro) ist frisch, das Fleisch zart.

Die Kellner sind auch für Sonderwünsche offen

Das Niveau der Speisen ist so gehoben, wie es klingt. Die Brust vom Schwarzfederhuhn (10 Euro) ist schön zart, der Weißwein-Risotto bissfest, das Wintergemüse knackig. Die Kräuterseitlinge (4 Euro) sind frisch, mit Petersilie gewürzt. „Dreimal Kartoffeln“ , das einzige vegetarische Gericht (7,50 Euro), besteht aus einem Kartoffelknödel und Kartoffelgratin sowie einem Highlight: Kartoffelpüree mit einem Knoblauchschäumchen. Dazu passen die Alblinsen (4 Euro), die weich und cremig gekocht sind.

Die Desserts sind liebevoll angerichtet. Die hausgemachten Pralinen und Petit fours (7 Euro) sind auf geraspelte Schokolade gebettet. Die Kellnerin empfiehlt dazu eine Spezialität des Hauses: einen Haselnuss-Espresso-Martini (6,50 Euro). In Kombination: herausragend. Das Vanilleparfait kommt mit einer Mangosoße und weißen Mandeln und schmeckt ebenfalls exzellent (6,50 Euro). Und: Das Team im Embargo gibt sich wahnsinnig viel Mühe. Die Kellner sind herzlich, nehmen die Mäntel ab, und selbst an einem vollen Samstagabend geht alles fix. Auch für Sonderwünsche sind sie offen. Wer keinen Alkohol trinkt, dem mixt der Barchef einen Fruchtcocktail (9,50 Euro). Einziges Manko: Es ist recht laut in dem Gewölbekeller.

Embargo

Die Bewertung:

Küche: 4 Sterne

Ambiente: 3 Sterne

Service: 4 Sterne

***** = herausragend, ****= überdurchschnittlich, *** = gut, **= Luft nach oben, * = viel zu verbessern