Restauranttest in Esslingen Das Rosenhäusle: Mehr Kneipe als Restaurant

Peter Hauck hat im Oktober das Rosenhäusle übernommen. Foto: Ines Rudel

Das Rosenhäusle hat wieder geöffnet: Peter Hauck kombiniert dort nun schwäbische und ungarische Küche. Für die Fußball-EM will der Chef allerdings etwas umgestalten und mehr Kneipe als Restaurant sein.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Esslingen - Peter Hauck ist viel herumgekommen. Der 56-jährige gebürtige Ungar kam 1983 nach Deutschland und kochte in der ungarischen Botschaft in Ostberlin, zog im Anschluss durch einige europäische Länder. Im Oktober vergangenen Jahres hat er nun das Rosenhäusle in Esslingen übernommen. Bisher kombiniert er dort die schwäbische und die ungarische Küche. Das will er aber ändern: „Meine Gäste wollen mehr ungarische Gerichte haben“, erzählt er.

 

Künftig will der Chef noch mehr auf die Küche seines Heimatlandes setzen

Für den Sommer, auch für die Zeit der Fußball-EM, wolle er die Karte daher verkleinern. Vielleicht ist das auch nicht schlecht. Zwar sind Hauck und sein Team beim Service zuvorkommend: immer freundlich und alles geht fix. Kulinarische Höhenflüge sind im Rosenhäusle aber nicht zu erwarten. Umgekehrt zwar auch keine allzu großen Enttäuschungen, eher bodenständige, preiswerte Kneipenküche.

Das Essen ist aber keineswegs schlecht. Ein Plus: Vieles macht Hauck selbst, aber oft sind die Gerichte lieblos angerichtet – ebenso auch das Ambiente im Inneren des Rosenhäusles. Auch die Weihnachtsdeko hängt im Januar noch.

Als Gruß aus der Küche kommt eine selbst gemachte pikante Auberginencreme – aber es gibt nur Toast dazu. Die Flädle in der Flädlesuppe (3,50 Euro) waren hart. Bei dem gemischten Salat (4,50 Euro) überzeugt uns vor allem der Gurkensalat, angemacht mit einer würzigen Essig-Öl-Dillsoße, während der Eisbergsalat größtenteils aus dem harten Strunk besteht. Die Soße ist recht fad.

Die Desserts überzeugen letztlich am meisten

Die Hauptgerichte sind in Ordnung. Der Kellner bringt zwar zuerst statt Kässpätzle nur Spätzle mit Soß (4,50 Euro) – rechnet aber netterweise auch nur die ab. Die Kässpätzle sind sehr sahnig-cremig und mit viel Zwiebeln, aber die Sahne ist zu dominant, auch die Würze fehlt. Die Knöpfle zum ungarischen Gulasch in Paprikasoße (8,50 Euro) hat Hauck selbst gemacht, sie haben die richtige Konsistenz. Das Gulasch ist aber definitiv viel zu zäh.

Bei den Desserts wählen wir typisch Ungarisches. Die Somlauer Nockerl (6 Euro) aus Biskuit, Vanillecreme und viel, viel Sahne sind: sehr süß! Wen das nicht stört, der wird glücklich. Die Palatschinken (5,50 Euro) sind fast perfekt: feine Pfannkuchen mit Walnusscreme. Nur sind sie in Schokoladensoße getränkt.

Rosenhäusle

Die Bewertung:

Küche: 2,5 Sterne

Ambiente: 2,5 Sterne

Service: 3,5 Sterne

***** = herausragend, ****= überdurchschnittlich, *** = gut, **= Luft nach oben, * = viel zu verbessern

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