Restauranttest in Korntal Mit Tapas italiana im Salvini den Sommerurlaub verlängern

Bernhard Letter hat in Korntal ein schönes Objekt gefunden. Foto: /Jürgen Bach

In einem Neubau mitten in Korntal ist ein schickes Restaurant entstanden. Besonders attraktiv ist die Auswahl an kleinen Vorspeisen, die man sich zu einem fairen Preis teilen kann.

Lokales: Matthias Ring (mri)

Als wir dank Navi vor einem Supermarkt landen, erwarten wir nicht, dass man im Salvini direkt dahinter und gegenüber der Teichwiesenhalle so schön und ruhig sitzen kann. Dem ist auch draußen auf der Terrasse an der vollverglasten Flanke des Restaurants so, etwas abgeschirmt von einer kleinen Bambushecke unter einer großen Markise. Wo einst die Alte Feuerwache stand, ist jetzt ein Neubau, in dem auch Gastgewerbe vorgesehen war, wie der Inhaber Bernhard Letter erzählt. Der 37-jährige Hotel- und Restaurantfachmann hatte sich in der Coronakrise erst einmal aus der Gastronomie (zum Beispiel In Due in Schwieberdingen und Gerlingen) zurückgezogen. Dann aber hat ihn ein ehemaliger Mitarbeiter auf das neue Objekt aufmerksam gemacht – und seit fünf Monaten läuft der Laden.

 

Feine Sache: Fünf Vorspeisen zu zweit für 25 Euro

Letter hat eine ausgeprägte Liebe zu Italien und steht häufig selbst in der Küche, aber er hat auch den Service gut im Blick. Was im Salvini besonders ins Auge fällt: Aus einem guten Dutzend Antipasti kann man sich zu zweit für 25 Euro fünf verschiedene (oder noch mehr à jeweils 5 Euro) aussuchen. In der Ahnung, dass die „Tapas italiana“ so klein nun auch wieder nicht sind, bleiben wir bei fünfen und können sagen: alles frisch, sauber, liebevoll gemacht. Sogar die Aubergine im gegrillten marinierten Gemüse ist kein öliger Schwamm. Zu den knusprig frittierten Calamari und Zucchini gibt es eine nicht zu knofelige Aioli, die Thunfischsoße des Vitello tonnato ist hocharomatisch, die Parmigiana etwas zurückhaltender. Der Meeresfrüchtesalat muss allerdings ohne Muscheln auskommen, weil viele Gäste ein Problem damit hätten, wie uns Bernhard Letter nach dem Essen erklärt. Müssen diese dann unbedingt Meeresfrüchte bestellen, fragen wir uns, aber egal: Insgesamt gefällt uns das Angebot so gut, dass wir uns auch vorstellen können, einmal alles zu nehmen, zumal man sich zum regulär gereichten Brot auch Pinsabrot bestellen kann.

Auch die Auswahl an offenen Weinen ist beachtlich

Das soll aber nicht heißen, dass uns die Hauptgerichte nicht gefallen. Die Tagliatelle mit Pfifferlingen (14 Euro) sind herzhaft, beim gegrillten Lammkotelette (29 Euro) handelt es sich um fünf kleine Stücke ohne jegliche strenge Note, die in einem cremigen Kartoffelpüree baden. Allein die Pannacotta (8 Euro) unter einem Fruchtspiegel ist uns wie so häufig zu fest, dafür aber ist sie nicht zu süß. Mit zwei Dutzend offenen Weinen (5,80 bis 10,50 Euro für 0,2 l) ist die Auswahl beachtlich und bietet auch Ordentliches aus Baden und der Pfalz. Da die Speisekarte bis auf einige Standards alle vier Wochen wechselt, spricht also vieles dafür, immer mal wieder eine kleine Auszeit im Salvini zu nehmen, zumal man – wie wir am Nebentisch sehen – auch einfach nur zum Pinsaessen (9 bis 16 Euro) vorbeischauen kann.

Ristorante Salvini, Feuerseeweg 4, Korntal-Münchingen, Telefon 07 11 / 48 94 72 77, geöffnet montags bis samstags von 17 bis 23 Uhr, sonntags 12 bis 21 Uhr. www.salvini-korntal.de Bewertung

Küche: 4 Sterne 

Service: 4 Sterne 

Ambiente: 4 Sterne 

***** = herausragend, ****= überdurchschnittlich, *** = gut, **= Luft nach oben, * = viel zu verbessern

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