Lokales: Mathias Bury (ury)

Diagnose: Nach der Jahrtausenwende ist das städtische Klinikum ein Sanierungsfall gewesen. 2005, als das Minus noch 25 Millionen Euro betrug, berechnete ein externes Gutachten, dass das jährliche Defizit bis 2010 auf 117 Millionen Euro ansteigen würde. Die Kalkulation des Klinikums kam auf ein Defizit von 98 Millionen Euro.

 

Therapie: In den folgenden Jahren fand eine umfangreiche, noch immer nicht abgeschlossene Sanierung des Klinikums statt. Bei der Restrukturierung habe man nicht nur die avisierten 98 Millionen Euro „wegsaniert“, sagt Klinikgeschäftsführer Schmitz. Tatsächlich seien noch weitere 36 Millionen Euro dazugekommen, etwa 15Millionen Euro durch unerwartet hohe Tarifsteigerungen und drei Millionen Euro durch die Mehrwertsteuererhöhung. Durch umfassende Verbesserungen haben man in den Jahren 2005 bis 2010 eine Finanzierungslücke von 128 Millionen Euro geschlossen, sagt der Geschäftsführer. Darauf sei man schon deshalb stolz, weil dies ohne Sanierungstarif, ohne Outsourcing und ohne betriebsbedingte Kündigungen gelungen sei.

Standorterneuerung: Zentrales Element der Restrukturierung ist die Reduzierung der Klinikstandorte von vier auf zwei. Hinter dem Katharinenhospital entstehen die neue Frauenklinik und das Olgäle, das bislang im Westen ist. In Bad Cannstatt entsteht das Zentrum für Seelische Gesundheit, dort ist gegenwärtig noch die Frauenklinik untergebracht, das Bürgerhospital, in dem heute unter anderem die Psychiatrie beheimatet ist, wird aufgegeben.