Zuletzt stand der Ferrari 328 GTS, den sich der Pop-Titan 1988 gekauft hat, jahrelang ungefahren in einer Garage in Stuttgart. Jetzt wird der Bohlen-Flitzer auf den Retro Classisc zum Verkauf angeboten. Ein Sportwagen und seine Geschichte.

Stuttgart - er will nicht mit einem Lenkrad Kontakt aufnehmen, das vor 30 Jahren ein Pop-Titan umklammert hat – einer, der immer ein gutes Händchen hatte für musikalischen Erfolg? Bei den Retro Classics wird ein Ferrari 328 GTS zum Verkauf angeboten, dessen Erstbesitzer Dieter Bohlen heißt. Preis: 110 000 Euro. „Es gab mehrere Anfragen von Interessenten“, sagt Klaus Kienle. Spezialisiert ist der Seniorchef des 1984 gegründeten Oldtimer-Restaurationsbetriebs auf den Handel mit Promi-Autos. Unter anderem hat er Fahrzeuge von John Lennon, Udo Jürgens und Peter Kraus verkauft.

 

Der Tachostand liegt bei nur 9337 Kilometer

Der Bohlen-Flitzer (270 PS, Höchstgeschwindigkeit etwa 260 Stundenkilometer) mit roter Lackierung und schwarzen Ledersitzen ist Baujahr 1988. Der Tachostand liegt bei lediglich 9337 Kilometern. Davon habe der damalige „Cheri, Cheri Lady“-Sänger etwa 9000 Kilometer selbst zurückgelegt, weiß Klaus Kienle, der auf der Oldtimer-Messe mit einem Stand vertreten ist. Die restlichen 300 Kilometer stammen von zwei Nachbesitzern. Der erste Eigentümer nach Bohlen habe den Ferrari in Hamburg erworben, weil er ein großer Modern-Talking-Fan gewesen sei. Dann verkaufte dieser das Auto nach Stuttgart, wo es jahrelang in der Garage stand. Der Besitzer sei nun in einem Alter, da er sich von dem Ferrari trennen wolle. Überhöht sei der gewünschte Preis nicht, versichert der Retro-Experte aus Heimerdingen: „Auch ohne Bohlen müsste man für dieses Fahrzeug etwa 110 000 Euro bezahlen.“ Laut Fahrzeugbrief des mit dem Kennzeichnen HH-NY 130 zugelassenen Ferrari heißt der Erstbesitzer Günter Bohlen. War’s ein Bruder des Pop-Titans? Nein, denn im Pass des 1954 geborenen Produzenten steht „Dieter Günter Bohlen“. Offensichtlich hatte er den ersten Vornamen, unter dem er damals schon berühmt war, weggelassen, um bei den Behörden unerkannt zu bleiben.