Die Kleinschwimmhalle in Beuren (Kreis Esslingen) ist ein Großprojekt für die Gemeinde. Um Geld und Zeit zu sparen, helfen Mitglieder des Fördervereins beim Rückbau. Die Wiedereröffnung ist im Oktober 2026 geplant.

Nach mehr als 50 Betriebsjahren war im vergangenen Dezember Schluss. Inzwischen ist die Kleinschwimmhalle in Beuren kaum mehr als solche zu erkennen: Sämtliches Inventar – von Duschköpfen über Spinde bis hin zu Stromleitungen – ist bereits raus. Die Ehrenamtlichen des Fördervereins Schwimmhalle Neuffener Tal packen tatkräftig beim Rückbau an. Denn sie haben ein ehrgeiziges Ziel vor Augen: Die Wiedereröffnung des Bades im Herbst nächsten Jahres.

 

Die kleine Gemeinde am Fuß der Schwäbischen Alb hatte sich lange Zeit schwer getan mit der Entscheidung für die Generalsanierung der maroden Kleinschwimmhalle unterhalb der Panoramatherme. Denn die Kosten dafür wurden zunächst auf 6,4 Millionen Euro geschätzt – ein Abriss wäre mit 250 000 Euro deutlich billiger gewesen.

Alles muss raus: Inzwischen sind die Umkleidekabinen entfernt. Foto: privat

Doch viele Bewohner Beurens und der umliegenden Kommunen kämpften für den Erhalt des Bades, weil sie es für den Schwimmunterricht, den Gesundheitssport und die Ausbildung von Rettungsschwimmern für unverzichtbar halten. Auf ihren Druck hin wurde noch mal neu geplant – und die Kosten auf knapp unter fünf Millionen Euro gedrückt, weil man sich bei der Modernisierung auf das absolut Notwendige beschränkt.

Es sind schon 361 000 Euro an Spenden zusammengekommen

Ohne den Zuschuss des Bundes in Höhe von drei Millionen Euro wäre das Projekt nicht zu stemmen. Aber auch nicht ohne Eigenanteil seitens der Kommune. Um die Gemeindekasse bei diesem kostenintensiven Projekt so weit wie möglich zu entlasten, legt sich der rund 500 Mitglieder zählende Förderverein mächtig ins Zeug – mit Geld und Muskelkraft.

„Bislang sind 361 000 Euro an Spenden zusammengekommen“, berichtet der Vorsitzende Kai Schneider stolz. Damit ist das erklärte Ziel erreicht. „Es gehen aber auch weiterhin Spenden ein.“ Zudem übernehmen die ehrenamtlichen Helfer zahlreiche Demontagearbeiten, bis dann im Mai die Handwerksfirmen mit den eigentlichen Sanierungsarbeiten beginnen.

Freiwillige zu finden sei nicht schwer, freut sich Schneider über die große Resonanz auf die Aufrufe. „Die Rückmeldungen sind super.“ Und zwar nicht nur aus den Reihen des Fördervereins. „Auch viele andere Vereine und Gruppen beteiligen sich. Der Zuspruch ist wirklich klasse.“

Generationen arbeiten Hand in Hand zusammen

Inzwischen fanden bereits an sieben Samstagen Aktionen statt, an denen sich jeweils um die 15 Helfer beteiligten. „Es ist toll zu erleben, wie generationenübergreifend angepackt und zusammengearbeitet wird“, lobt der Vorsitzende des Fördervereins das breite Engagement. „Wir kommen gut voran.“ Inzwischen seien bereits 20 Container mit Müll, Bauschutt und Schrott zusammengekommen, berichtet Schneider. „Es ist schon erstaunlich, was aus so einer Schwimmhalle alles herauskommt.“

Fünf bis sechs weitere Arbeitseinsätze sind laut Schneider noch geplant. Als nächstes sollen sämtliche Wandfliesen in den Duschen, Toiletten und anderen Bereichen entfernt werden. „Eine Ausnahme sind die Bodenfliesen“, räumt er ein. Die müssten aufgrund der Schadstoffbelastung im Fliesenkleber von einer Fachfirma demontiert werden.

Als nächstes werden die Fliesen entfernt. Foto: privat

Am 30. April sollen alle Vorarbeiten abgeschlossen sein. Dann sind die Fachleute an der Reihe: Gerüstbauer, Bauarbeiter, Metallbauer, Flaschner, Elektriker, Stuckateure, Fliesenleger, Schreiner, Sanitärinstallateure, Maler und Experten für Badewassertechik werden sich in den kommenden Monaten die Klinke in die Hand geben.

Der Zeitplan ist eng getaktet, denn schon am 1. September nächsten Jahres sollen alle Gewerke abgenommen werden. Wenn alle Restarbeiten erledigt sind, soll die Kleinschwimmhalle Mitte Oktober 2026 wieder zum Schwimmen einladen.