Kurz vor der Landtagswahl ist es in Reutlingen am Donnerstagabend zu Tumulten bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD gekommen. Petry jetzt am Samstag nach Baden-Württemberg.

Reutlingen - Am Rande einer Wahlkampfveranstaltung der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) hat es in Reutlingen Tumulte gegeben. Mehr als 250 Beamte schützten den Wahl-Endspurt in der Stadthalle am Donnerstagabend, wie die Polizei am Freitag mitteilte. An den Absperrungen davor versuchten den Angaben zufolge rund 500 Gegner aus der linksautonomen Szene, Teilnehmer am Zutritt zu hindern.

 

Laut Polizei gab es Sitzblockaden, vereinzelte körperliche Angriffe und eine Bombendrohung. Der Telefonanruf sei aber „diffus“ und ungefährlich gewesen, deshalb sei von einer Räumung der mit 400 Teilnehmern gefüllten Halle abgesehen worden. Es werde wegen Störung des öffentlichen Friedens ermittelt. Ein 30 Jahre alte Tübinger wurde festgenommen, weil er einen Polizisten mit einem Transparent geschlagen hatte. Der Beamte wurde leicht verletzt. Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry hatte ihren Auftritt am Donnerstagabend in der Stadthalle abgesagt. IG Metall, DGB und Verdi sowie das „Bündnis für Toleranz und Vielfalt Reutlingen“ hatten zu einer Gegenkundgebung aufgerufen, bei der es friedlich blieb.

Auftreten will Petry an diesem Samstag (16 Uhr) in Breisach am Rhein bei Freiburg. Die Veranstaltung finde unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt, sagte eine Sprecherin der Polizei. Neben einer angemeldeten Gegendemonstration mit Vertretern aus dem bürgerlichen Lager müsse auch mit Störungen und Provokationen gerechnet werden. Die Polizei sei darauf eingestellt und werde mit vielen Kräften vor Ort sein.

Der Gemeinderat von Breisach hatte die AfD-Vorsitzende im Februar zur „unerwünschten Person“ erklärt. Zutritt zu der Wahlkampfveranstaltung in einem Hotel in der historischen Altstadt bekommt nach Angaben der Partei nur, wer sich im Vorfeld angemeldet und fünf Euro gespendet hat. Mit dem Geld sollen laut dem AfD-Kreisverband Vandalismusschäden beglichen werden. Einen konkreten Nachweis, wohin das Geld fließt, gibt es von Seiten der AfD aber nicht.

Die AfD rechnet mit Störungen ihrer Wahlparty am Sonntag.