Dem Güterverkehr wird die Sperrung der Rheintalbahn aus Sicht der Betreiber dauerhaft schaden. Dies schreiben die Verbände in einem offenen Brief an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.

Berlin - Die Sperrung der Rheintalbahn wird dem Güterverkehr auf der Schiene aus Sicht der Betreiber dauerhaft schaden. „Das System der europäischen Bahnlogistik steht vor dem Kollaps“, heißt es in einem offenen Brief an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und EU-Transportkommissarin Violeta Bulc. „Jahrzehntelange Investitionen in das System Schiene werden geschädigt beziehungsweise zunichtegemacht.“ Verkehr werde für Jahre auf die Straße verlegt. Unterzeichner sind zwei Dutzend Verbände und Unternehmen aus dem Transportsektor und dem Naturschutz.

 

Die wichtige europäische Güterverkehrsstrecke ist nach einer Baupanne seit 12. August zwischen Rastatt und Baden-Baden gesperrt und soll am 7. Oktober wieder in Betrieb gehen. Die Verbände sprachen von der folgenreichsten Vollsperrung der letzten Jahrzehnte und Schäden in Milliardenhöhe. Es gebe nicht genug Umleitungsstrecken, derzeit sei darüber nur ein Viertel des eigentlichen Volumens zu bewältigen, heißt es in dem Brief, der als Anzeige in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch) erschien.

Gefordert wird ein Krisenstab auf Minister- oder EU-Ebene, die Freistellung zusätzlicher Lokführer für die Umleitungsstrecken und vereinfachte Betriebsverfahren sowie eine Sonderkommission zur Aufarbeitung. Die Deutsche Bahn will an diesem Donnerstag über die Bauarbeiten in Rastatt informieren. Beim Tunnelbau für eine neue Strecke waren Wasser und Erde eingedrungen, die darüber laufende Rheintalbahn sackte ab. Betonplatten sollen künftig die Stelle überbrücken.