Die Gymnastinnen des TSV Schmiden gewinnen den Titel im Finale der Deutschen Turnliga in Bremen mit Vorsprung vor dem Berliner TSC.

Die Sportgymnastinnen des TSV Schmiden waren bestens vorbereitet zum Finale in der Deutschen Turnliga nach Bremen gereist. Nicht nur sportlich. Bei der Siegerehrung präsentierten Darja Varfolomeev, Margarita Kolosov, Malvina Chakyr, Niki Gotschewa und Victoria Magel unter ihren Trainingsjacken stolz ihre bereits mitgebrachten T-Shirts mit dem blau-gelben Vereinswappen des TSV und der Aufschrift „2022 Meister 1. Bundesliga RSG“. Davor hatten die Favoritinnen das Duell um den Titel mit deutlichem Vorsprung von 21:7 Scorerpunkten gegen den Berliner TSC gewonnen.

 

Margarita Kolosov patzt zum Auftakt

Rund drei Stunden dauerte der Wettstreit in der Messehalle 7 in Bremen. Und nur am Anfang war es ein ausgeglichenes Rennen zwischen dem Verein aus dem Südwesten um Darja Varfolomeev, Weltmeisterin mit den Keulen, und dem Team aus der deutschen Hauptstadt. Das erste Duell mit dem Reifen zwischen Niki Gotschewa und der Ungarin Fanni Pigniczki, die sich der Berliner TSC, wie auch deren Landsfrau Hanna Wiesner, für den Titelkampf als Leihgymnastin geholt hatte, ging mit drei Scorerpunkten an die Berlinerinnen. Margarita Kolosov, die bei den Welttitelkämpfen in Sofia im September zwei fünfte Plätze mit Reifen und Keulen geholt hatte, patzte ausgerechnet mit dem Reifen zum Auftakt. „Das war schlecht, und es geht nicht nur um mich, sondern um das Team“, sagte die 18-Jährige. Doch Margarita Kolosovs Leistung war gut genug, um gegen Helena Ripken, ihre Konkurrentin aus Berlin, drei Scorerpunkte zu bekommen und mit dem TSC gleichzuziehen. Der Zweikampf mit dem Reifen zwischen Darja Varfolomeev und Neele Arndt ging klar an den TSV Schmiden, der seinen Vorsprung immer mehr ausbauen konnte.

Am Ende ist das Ergebnis deutlich

„Der Anfang war schwer“, sagte Yuliya Raskina, die Cheftrainerin des TSV Schmiden, nach dem Wettkampf. „Ich hatte etwas Bedenken, dass wir nach der Weltmeisterschaft noch einmal in Fahrt kommen. Aber die Mädels wollten unbedingt den Titel gewinnen. Sie wollten alles dafür geben, und sie haben es geschafft.“ Und das am Ende ziemlich deutlich. Deutlicher, als es Isabell Sawade, die deutsche Teamchefin, erwartet hatte. „Aber die Schmidener Gymnastinnen haben einfach gut geturnt“, sagte die 42-Jährige. Und taktisch klug. Denn mit dem letzten Gerät, dem Band, entschied sich Schmidens Margarita Kolosov, die für den TSV den Schlusspunkt setzte, ein paar Schwierigkeiten auszulassen und lieber auf Sicherheit zu turnen. Ihr Unentschieden gegen Fanni Pigniczki reichte zum Titelgewinn.

Der Duell-Modus ist spannend für das Publikum

Erfolgreichste Punktesammlerin beim TSV war die Weltmeisterin Darja Varfolomeev, die ihre drei Duelle mit jeweils vier Scorerpunkten und damit mehr als fünf Notenpunkten Unterschied für sich entscheiden konnte. Niki Gotschewa holte vier Zähler im Zweikampf mit Mia Liedke. Der Wettstreit im Duell-Modus sei für die Gymnastinnen ungewohnt, aber ebenso spannend wie für das Publikum, sagte Margarita Kolosov.

Spannend war der Kampf um Platz drei. 10:10 stand es nach vier Geräten zwischen Bayer 04 Leverkusen und Eintracht Frankfurt. Die Entscheidung wurde nach Gerätpunkten getroffen und fiel für den Vorjahresmeister aus Leverkusen. Die amtierenden Meisterinnen vom TSV können sich derweil einen Termin vormerken. Am 11. November 2023 könnten sie, wieder in der Messehalle 7 in Bremen, ihren Titel verteidigen – und neue Meister-Shirts präsentieren.