Die Wähler haben das Wort, der Ausgang ist noch völlig offen: Elf Kandidaten stellen sich für das Präsidentenamt zur Wahl. Wir halten Sie in einem Liveblog über die Wahl in Frankreich auf dem Laufenden.

Paris - Begleitet von scharfen Sicherheitsvorkehrungen hat in Frankreichs am Sonntagmorgen die erste Runde der Präsidentenwahl begonnen. Die rund 47 Millionen Wahlberechtigten können sich zwischen elf Kandidaten entscheiden. Meinungsumfragen sagten ein enges Rennen voraus.

 

Zu den aussichtsreichsten Kandidaten zählen demnach der Unabhängige Emmanuel Macron, Marine Le Pen von der rechtsextremen Front National, der linke Jean-Luc Mélenchon und der konservative François Fillon. Die beiden Kandidaten, die die meisten Stimmen erhalten, treten am 7. Mai in einer Stichwahl gegeneinander an. Etwa 30 Prozent der Wähler waren zuletzt noch unentschlossen .

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23.10 Uhr: Der sozialliberale Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron will vor der zweiten Wahlrunde am 7. Mai ein breites Bündnis gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen schmieden. Macron sagte am Sonntagabend vor jubelnden Anhängern in Paris, er wolle der „Präsident der Patrioten“ sein, die sich geschlossen der „Bedrohung durch die Nationalisten entgegenstellen“. Macron sagte weiter, er stehe für einen „Weg der Hoffnung für unser Land und für Europa“. Als einziger Präsidentschaftskandidat vertritt er einen ausgesprochen pro-europäischen Kurs und wirbt für vertiefte Beziehungen zu Deutschland. Neue Umfragen sagen ihm in der zweiten Wahlrunde einen deutlichen Sieg gegen Le Pen voraus. Nach dem Institut Ipsos Sopra Steria käme er auf 62 Prozent, Harris Interactive sieht ihn sogar mit 64 Prozent vorne.

22.17 Uhr: Der linke französische Präsidentschaftskandidat Jean-Luc Mélenchon will seine Niederlage nicht eingestehen, bevor nicht alle Stimmen ausgezählt sind. Erst nachdem das Innenministerium die endgültigen Zahlen vorgelegt habe, werde er eine Erklärung abgeben, sagte Mélenchon am Sonntag in einer Rede vor Anhängern. Nach Auszählung von 50 Prozent der Stimmen lag er auf Platz vier.

Auf die ersten beiden Plätze kamen der Mitte-Links-Kandidat Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Sie werden damit in der Stichwahl gegeneinander antreten.

21.25 Uhr: Wie das Innenministerium mitteilte, kam Marine Le Pen auf 25 Prozent, Mitte-Links-Kandidat Emanuel Macron auf 21,3 Prozent. Die Chefin der rechtsextremen Front National beanspruchte den Sieg für sich. Prognosen sahen allerdings Macron mit 23 bis 24 Prozent vor Le Pen mit 21 bis 23 Prozent. Die ersten Teilergebnisse stammten mehrheitlich aus ländlichen Gegenden, die eher nach rechts tendieren, während die großen Ballungszentren erst später ausgezählt werden. Deshalb könnte sich das Ergebnis noch in Richtung des prognostizierten Sieges von Macron verschieben.

21.17 Uhr: Die Rechtspopulistin Marine Le Pen hat den Sieg bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich für sich beansprucht. Nach ersten Auszählungsergebnissen kam sie auf 25 Prozent, Emanuel Macron auf 21,3 Prozent.

21.15 Uhr: Ersten Teilergebnissen zufolge hat die Rechtspopulistin Marine Le Pen die Präsidentschaftswahl in Frankreich gewonnen. Wie das Innenministerium mitteilte, kam sie auf 25 Prozent, Emanuel Macron auf 21,3 Prozent

21.08 Uhr: Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders hat das Abschneiden von Marine Le Pen in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen bejubelt. „Es lebe der Sieg!“, twitterte Wilders Sonntagabend auf Französisch („Vive la victoire!“).

20.53 Uhr: Der französische Präsidentschaftskandidat François Fillon hat seine Wahlniederlage eingeräumt und zur Wahl des Mitte-Politikers Emmanuel Macron aufgerufen. Die Rechtspopulistin Marine Le Pen dürfe bei der Stichwahl am 7. Mai nicht gewinnen, sagte Fillon am Sonntagabend in Paris. Der konservative Ex-Premierminister war in der ersten Wahlrunde laut Hochrechnungen mit knapp 20 Prozent hinter Macron und Le Pen gelandet.

20.23 Uhr: Belgiens Regierungschef Charles Michel hat dem Bewerber Emmanuel Macron zum prognostizierten Erfolg bei der ersten Runde der Präsidentenwahl in Frankreich gratuliert. „Herzliche Glückwünsche, und ich wünsche Erfolg für ein europäisches Projekt, optimistisch und in die Zukunft gerichtet!“, schrieb Michel am Sonntagabend auf Twitter.

20.01 Uhr: Der Parteilose Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen liegen bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich vorne. Laut ersten Hochrechnungen nach dem ersten Wahlgang vom Sonntag kommt Macron auf 23 bis 24 Prozent und Le Pen auf 21,6 bis 23 Prozent. Beide würden damit in die Stichwahl am 7. Mai einziehen. Dahinter liegen der Linkspartei-Gründer Jean-Luc Mélenchon mit 19,5 bis 20 Prozent und der Konservative François Fillon mit 19 bis 20,3 Prozent. Die Hochrechnungen gelten noch als sehr vorläufig.

17.14 Uhr: Bei der ersten Runde der französischen Präsidentenwahl war die Beteiligung bis zum späten Nachmittag ein wenig niedriger als bei der letzten Abstimmung vor fünf Jahren. Bei gutem Wetter in ganz Frankreich gaben am Sonntag nach Angaben des Innenministeriums von 17 Uhr rund 69,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. 2012 hatten bis zum gleichen Zeitpunkt rund 70,6 Prozent der Wähler abgestimmt; damals lag die Beteiligung im ersten Wahlgang am Ende bei rund 79,5 Prozent.

Allerdings sind die Wahllokale diesmal eine Stunde länger bis 19 Uhr geöffnet. In den großen Städten wird - wie schon beim letzten Mal - sogar bis 20 Uhr gewählt.

16.59 Uhr: Zehntausende Franzosen haben sich von Großbritannien aus an der ersten Runde ihrer Präsidentenwahl beteiligt. Besonders lang waren am Sonntag die Schlangen vor den 25 Wahllokalen in einer französischen Schule in London. Die Organisatoren rechneten dort mit insgesamt 50 000 Menschen. Polizisten sicherten das Areal ab.

Landesweit wurden 70 Wahllokale eingerichtet, darunter in Birmingham, Leeds und Edinburgh. Viele EU-Ausländer im Vereinigten Königreich sind verunsichert, da ihre Rechte nach dem geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union noch nicht geklärt sind.

14.39 Uhr: Der scheidende französische Präsident François Hollande hat die Bevölkerung zu einer regen Teilnahme an der Präsidentenwahl aufgerufen. Die beste Botschaft dieser Wahl sei „zu zeigen, dass die Demokratie stärker ist als alles“, indem man sich an der Abstimmung beteilige.

Die für die Wahl ergriffenen scharfen Sicherheitsvorkehrungen gewährleisteten, dass die Franzosen ihr Grundrecht ausüben könnten, über ihre Zukunft zu entscheiden, sagte Hollande am Sonntag.

12.46 Uhr: In der ostfranzösischen Stadt Besançon ist ein Wahllokal aus Sicherheitsgründen vorübergehend evakuiert worden. Ein in der Nähe geparktes verdächtiges Fahrzeug wurde von Sprengstoffexperten untersucht, wie ein Sprecher des Innenministeriums der Nachrichtenagentur AP am Sonntag sagte.

Nachdem die Experten Grünes Licht gaben, wurde das Wahllokal wieder geöffnet. Weitere Zwischenfälle seien bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich bis zum Mittag nicht gemeldet worden, sagte der Sprecher weiter.

12.17 Uhr: Die Beteiligung lag zunächst etwa so hoch wie bei der letzten Abstimmung vor fünf Jahren. Bei gutem Wetter in ganz Frankreich gaben nach Angaben des Innenministeriums bis zum Sonntagmittag rund 28,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. 2012 hatten im ersten Wahlgang bis 12.00 Uhr knapp 28,3 Prozent der Wähler abgestimmt; damals lag die Wahlbeteiligung am Ende bei rund 79,5 Prozent.

Die französischen Überseegebiete, die teils schon am Samstag votiert hatten, sind bei den Zwischenständen nicht eingerechnet. Sie machen aber nur einen sehr kleinen Teil der Wähler aus.

11.51 Uhr: Oben ohne haben Aktivistinnen der Frauenrechtsgruppe Femen vor dem Wahllokal der rechtsgerichteten französischen Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen protestiert. Etwa sechs Aktivistinnen sprangen am Sonntagmorgen mit freiem Oberkörper aus einem Wagen, sie trugen Masken von Le Pen und US-Präsident Donald Trump. Sicherheitskräfte drängten die Frauen in Polizeifahrzeuge und beschlagnahmten ihre Plakate. Le Pen gab wenig später ohne weitere Zwischenfälle in dem Wahllokal ihre Stimme ab.

11.22 Uhr: Die rechtspopulistische Kandidatin Marine Le Pen hat bei der Präsidentenwahl in Frankreich ihre Stimme abgegeben. Le Pen votierte am Sonntagmorgen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen im nordfranzösischen Hénin-Beaumont, einer Hochburg ihrer Partei Front National.

11.21 Uhr: Der in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich zu den Favoriten gezählte Unabhängige Emmanuel Macron hat in der nordfranzösischen Stadt Le Touquet seine Stimme abgegeben. Begleitet wurde der 39-Jährige am Sonntagvormittag von seiner Frau Brigitte. Der frühere sozialistische Wirtschaftsminister wirkte entspannt und posierte mit Wählern für Selfies.

10.58 Uhr: Der scheidende französische Präsident François Hollande hat seine Stimme in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in seiner politischen Heimat Tulle im südwestlichen Département Corrèze abgegeben. Der Sozialist trat wegen mangelnder Erfolgsaussichten am Sonntag nicht zur Wiederwahl an. Der Kandidat der Sozialisten ist Benoît Hamon, der laut Umfragen nicht zu den Favoriten zählt.

10.30 Uhr: Die Frau des konservativen französischen Präsidentschaftskandidaten François Fillon, Penelope, hat ihre Stimme ohne Begleitung ihres Mannes in der Nähe des gemeinsamen Landsitzes im Département Sarthe abgegeben. Üblicherweise wählen Präsidentschaftskandidaten stets gemeinsam mit ihrem Ehepartner. François Fillon wurde am Sonntag in einem Wahllokal in Paris erwartet, rund 250 Kilometer von Sarthe entfernt.

Hier gibt es einen Überblick zu den Wahlen in Frankreich: