Weil der Riedsee im Sommer 2015 umzukippen drohte, wird eine Luftumwälzpumpe installiert. Die Stadt will die Kosten aber nicht tragen.

Möhringen - Mehrmals mussten im vergangenen Sommer die Helfer anrücken. Aus langen Schläuchen pumpten Angehörige der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) Wasser in den Riedsee. Mit dieser Maßnahme wollten sie dazu beitragen, dass der Sauerstoffgehalt in dem kleinen Weiher zwischen Möhringen und Sonnenberg wieder ansteigt. Die Fische waren bereits an der Oberfläche getrieben. Der Riedsee drohte umzukippen.

 

Die Notlösung half, doch war dem Möhringer Anglerverein, der das Gewässer in Ordnung hält, klar, dass etwas geschehen müsste. Zumindest mittelfristig soll eine stationäre Pumpe künftige Einsätze der Feuerwehr überflüssig machen. Aus löchrigen Schläuchen, die am Grund des Sees verlegt werden, sollen wie in einem Aquarium kleine Luftbläschen sprudeln.

Für den Stromanschluss fehlen fast 3000 Euro

„Wir haben damit gute Erfahrungen am Probstsee gemacht“, sagte Manfred Wörner, der Vorsitzende des Anglervereins in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats. Doch kostet eine solche Anlage eben Geld, weshalb die Hobbyangler das lokalpolitische Gremium um einen Zuschuss baten. Die Räte waren gern bereit, die beantragten 2856 Euro auch zu überweisen.

Freilich war allen klar, dass es eigentlich nicht Aufgabe eines Vereins sein kann, einen See zu sanieren. „Wir müssen die zuständigen Ämter in die Pflicht nehmen“, sagte Dieter Bernhardt von der SPD. Die Pumpaktion der Angler „kann nur eine Übergangslösung sein“. So sahen das auch die übrigen Lokalpolitiker. „Die Zustände sind verbesserungswürdig“, sagte Fred Wagner von der CDU. „Man sollte grundsätzlich mal den See reinigen.“

Der See soll ins ökologische Gleichgewicht kommen

Da passte es, dass die örtlichen Grünen eine Anfrage an die Stadtverwaltung vorbereitet hatten. „Uns ist es wichtig, für das künftige ökologische Gleichgewicht zu sorgen“, sagte Rüdiger Reinboth. Die Gründe für das ständige Umkippen des Sees müssten angegangen werden.

Einfluss darauf haben zum Beispiel die Fütterung von Enten mit der entsprechenden Nährstoffeinbringung, die geringe Tiefe des Sees und der geringe Zufluss durch den Aischbach. Auch eine bessere Beschattung des Sees könnte verhindern, dass sich das Wasser aufheizt. Die Stadt soll entsprechende detaillierte Fragen beantworten. Der Vorstoß wurde fraktionsübergreifend unterstützt.