Alexandra Beyer leitet seit September die Riedseeschule in Stuttgart-Möhringen. Für die Zukunft hat sie sich viel vorgenommen. Wir haben mit ihr gesprochen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Als Schulleiterin müsse man heutzutage vor allem eine Managerin sein, sagt Alexandra Beyer. Seit Schuljahresbeginn ist sie die „Managerin“ der Riedseeschule und damit die Nachfolgerin von Ingrid Willemsen, die sich im Juni in den Ruhestand verabschiedet hatte.

 

Die Bildung der Kinder sei nach wie vor das oberste Ziel an jeder Schule, sagt Alexandra Beyer. Doch das System funktioniere anders als früher. Es gehe auch darum, gute Voraussetzungen für das Lernen zu schaffen. Denn vor allem im Ganztagsschulbereich würden die Mädchen und Jungen heute viel Zeit an der Schule verbringen. „Die Basis muss stimmen, das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern. Die Kinder müssen sich angenommen und geborgen fühlen. Kurz: es braucht eine gute Pädagogik“, sagt Beyer. Sie nennt das „soziale Schule“, die neben der Bildungsschule im Konzept verankert ist. Der dritte Baustein an der Riedseeschule sei die „bewegte Schule“. Der Sport spiele eine wichtige Rolle, und das sei nicht auf den Sportunterricht reduziert, sagt die Schulleiterin. Ihr Anliegen sei es, „die Schule als Lernort insgesamt schön zu gestalten“.

Die eigenen Lehrer sind Vorbild

Schon früh entschied sich Alexandra Beyer dafür, Lehrerin zu werden. „Ich hatte immer Spaß am Lernen und immer gute Lehrer, die mich motiviert haben. Die waren für mich ein Vorbild“, erinnert sich Beyer. Bis heute freue sie sich darüber, Kinder unterstützen, bilden und begleiten zu können und sie heranwachsen zu sehen.

Beyer selbst ist gebürtige Stuttgarterin. Ihr Abitur hat sie am Eschbach-Gymnasium in Freiberg gemacht. Danach studierte sie an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg auf Lehramt die Fächer Deutsch und Geschichte. Ihr Referendariat machte sie an der Riedseeschule in Möhringen. Anschließend unterrichtete sie an der Bismarckschule in Feuerbach. Dann legte die junge Frau eine Familienpause ein und zog zwei Töchter groß. Als sie in den Schuldienst zurückkehrte, wollte sie unbedingt wieder an die Riedseeschule. „Ich hatte hier eine so schöne Zeit, an die wollte ich anknüpfen“, sagt Beyer und ergänzt: „Meine Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. Es war genauso schön, wie ich es in Erinnerung hatte.“

Ein starkes und motiviertes Kollegium

Seit sechs Jahren ist Beyer nun wieder zurück im Schuldienst. Schon an der Bismarckschule habe sie viel und gern organisiert. Und ihr damaliger Chef habe sie ermutigt, sich später mal für eine Rektorenstelle zu bewerben. „Mir macht es Spaß, eine Schule weiter voranzutreiben und Dinge mit zu entwickeln“, sagt Beyer. Darum habe sie entsprechende Fortbildungen gemacht und sich auf die Rektorenstelle beworben. Mit Erfolg, und bereut hat sie diese Entscheidung nicht. „Ganz im Gegenteil, ich bin sehr glücklich“, sagt Beyer. Unterstützt werde sie von einem sehr starken und motivierten Kollegium. Die Kooperation mit den pädagogischen Fachkräften vom Ganztagsbetrieb funktioniere hervorragend. „Wir haben das gleiche Konzept und arbeiten auf Augenhöhe“, sagt Beyer. Und auch die Sekretärinnen und der Hausmeister seien sehr engagiert und flexibel, lobt die Schulleiterin.

Für die Zukunft hat sie sich einiges vorgenommen. Dabei will sie sich auch an den Bedürfnissen der Eltern orientieren. „Wir sind eine Ganztagsschule, wollen aber auch die Halbtagsschule erhalten. Denn beides wird in Möhringen gebraucht“, sagt Beyer. Die Anbindung an den Stadtbezirk ist ihr ohnehin sehr wichtig. Kooperationen mit dem Jugendhaus, der Stadtteilbücherei, der Polizei und anderen Institutionen sollen weiter ausgebaut werden. Die Gemeinschaft soll gestärkt werden, mit gemeinsamen Veranstaltungen und Festen. Ebenso sei die Digitalisierung in kleinen Schritten voranzutreiben.