Es ist ein Brocken so groß wie ein ganzes Dorf: Asteroid „Florence“ fliegt derzeit nahe an der Erde vorbei. Die Nasa nutzt die Gelegenheit, um den Himmelskörper zu vermessen.

Moskau - Der Asteroid „Florence“ ist der Erde so nahe gekommen wie kein Brocken dieser Größenordnung in den vergangenen hundert Jahren. Trotz eines Durchmessers von 4,4 Kilometern war der Himmelskörper laut US-Raumfahrtbehörde Nasa kein Grund zur Sorge: Er passierte die Erde am Freitagnachmittag in einer Distanz von sieben Millionen Kilometern, das entspricht etwa der 18-fachen Entfernung zum Mond. „Der stellt überhaupt keine Gefahr dar“, sagte Rüdiger Jehn von der europäischen Raumfahrtagentur Esa.

 

Die Nasa erhofft sich von dem Vorbeiflug besonders genaue Messungen. Insbesondere Radarspezialisten erwarten hochaufgelöste Aufnahmen von „Florence“, auf denen Oberflächenstrukturen ab einer Größe von 10 Metern zu sehen sind.

Zuletzt kam „Florence“ der Erde nach Nasa-Angaben im Jahr 1890 so nah. Manche Asteroiden fliegen aber durchaus wesentlich näher an unserem Planeten vorbei. So soll „2012 TC4“ am 12. Oktober in rund 43 000 Kilometern Entfernung - ein Achtel der Distanz zum Mond - an der Erde vorbeirasen. Er ist aber mit bis zu 30 Metern Durchmesser um ein Vielfaches kleiner.

Laut Nasa kann man „Florence“ Anfang September schon mit kleinen Teleskopen am Nachthimmel sehen - unter anderem im Sternbild Wassermann. Der Asteroid wurde 1981 entdeckt und ist nach der britischen Krankenschwester Florence Nightingale (1820-1910) benannt. Sie war eine Vorreiterin der modernen Krankenpflege. Asteroiden gelten als Überreste unseres frühen Sonnensystems. Die Felsbrocken bewegen sich wie Planeten auf einer Umlaufbahn um die Sonne.