Die Ringer des SV Fellbach verlieren bei der SG Weilimdorf mit 8:20. Trainer Tariel Shavadze strebt am Samstag erneut nach dem Weltmeisterschaftstitel.

Fellbach - Manche Dinge sind im Ringen nicht vorhersehbar. So war der Einsatz von Kevin Karl am Samstag aufseiten des Aufsteigers SV Fellbach bei der SG Weilimdorf nicht eingeplant. „Er hat am Vormittag noch zweieinhalb Stunden lang ein hartes Training absolviert“, sagte Tariel Shavadze, der mit Yasar Demir den Fellbacher Ringern die Feinheiten des Mattensports vermittelt, nach der 8:20-Niederlage.

 

Murtuz Magomedov überschreitet das Gewichtslimit

Eigentlich hätte statt des kürzlich gekürten deutschen B-Jugendmeisters sein Teamgefährte Murtuz Magomedov in der Weilimdorfer Lindenbachhalle antreten sollen. Der hatte jedoch in der Saisonvorbereitung mit intensivem Krafttraining Muskulatur aufgebaut und überschritt nun das Limit der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm. Für den 14-jährigen und daher eben erst in der Oberliga startberechtigten Kevin Karl hatte das Missgeschick eine Begegnung mit dem zwei Jahre älteren Freistilspezialisten Marco Hanke, dem deutschen B-Jugendmeister von 2019 und Fünftplatzierten der diesjährigen A-Jugend-Titelkämpfe, zur Folge. Erschwerend kam hinzu, dass Kevin Karl stilartfremd ringen musste; sein Spezialfach ist die griechisch-römische Stilart. Dass er dennoch lediglich mit 0:1 unterlag und in der zweiten Kampfhälfte gar überlegen agierte, brachte ihm höchstes Lob von seinen Trainern ein.

Vier Ringer des SV Fellbach gewinnen ihre Kämpfe, das reicht nicht.

Die erwarteten Fellbacher Siege holten der georgische Zugang Mamuka Kordzaia, sein Landsmann Amiran Tsetskhladze sowie Dara Nisi. Ebenfalls erfolgreich blieb Paul Wahl, der erstmals in der Gewichtsklasse bis 130 Kilogramm antrat und dabei dem 33 Kilogramm schwereren Maximilian Hubl einen 2:0-Punktsieg abrang. Sein Bruder Moritz Wahl indes wurde nach seinem zweiten, vom Fellbacher Anhang heftigst bestrittenen und in der Stilart griechisch-römisch verbotenen Beinangriff von dem Kampfrichter Jan Müller disqualifiziert. Ebenfalls ohne Punkte mussten Jan Madejczyk und dessen Bruder Otto-Christian die Matte verlassen. Murad Makaev hatte, von einer Rippenprellung behindert, gegen den mehrfachen ungarischen Meister Csaba Vida ebenso keine Chance wie Tobias Rieger gegen Alexej Nagorniy.

Besser machen möchte es am Samstag Tariel Shavadze bei den Senioren-Weltmeisterschaften im griechischen Loutraki: „Nach meinem Titel von 2017 fahre ich nicht für einen zweiten Platz da hin.“ Rund zehn Kilogramm hat der 51-Jährige dafür abgenommen und sich auf die Titelkämpfe in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm im griechisch-römischen Stil intensiv vorbereitet.