Scholz oder Laschet? Wer künftig die Bundesregierung führt, entscheiden FDP und Grüne – die Machtpolitik wechselt ihre Richtung. Damit verliert Gerhard Schröders Grundregel, wonach es in Koalitionen Koch und Kellner gebe, ihre Gültigkeit, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - So oder so: der nächste Bundeskanzler wird der schwächste, den es je gab. Das gilt zumindest mit Blick auf die jeweilige Hausmacht. Drei Viertel der Wähler haben nicht für ihn gestimmt. Egal ob der genossenbeglückende Olaf Scholz oder der gefledderte Armin Laschet sich durchsetzt – sie werden auf Stütze von verschiedenen Seiten angewiesen sein. Insofern ist eine Grundregel der deutschen Politik außer Kraft gesetzt. Die hatte Gerhard Schröder 1998 formuliert, noch bevor er Kanzler wurde: In einer Koalition, so lautet sein Axiom, sei der Größere Koch, der Kleinere Kellner. Es wird nun aber zwei Kellner geben. Und die werden dem Koch das Menü diktieren.