Der Ausnahmesportler Frank Stäbler platzt schier vor Ehrgeiz und walzt seine Gegner nicht nur im Ring nieder. Aber er ist eben auch einfach nur ein netter Mensch. Wie passt das zusammen?

Leinfelden-Echterdingen - Wer hätte gedacht, dass es so einfach ist, einen Ringer-Weltmeister auf die Matte zu legen. Verbal zumindest. Gefühlt tausend Interviews hat er schon gegeben. Und jede erdenkliche Frage schon gefühlt tausendmal beantwortet. Frank Stäbler, der größte Sportler, den Musberg jemals hervorgebracht hat, hat sich für alle Eventualitäten Sätze zurechtgelegt, die direkt aus einer seiner Motivationsansprachen stammen könnten. Und dann das. Was für ein Vater will er sein? „Das hat mich jetzt wirklich noch niemand gefragt“, sagt er. Aber wie im Ring auch, rappelt er sich nach einem kurzen Augenblick, ruckelt sich mental zurecht. Was folgt, ist ein anderthalbstündiges Gespräch, in dem er, so scheint es, mehr lacht, als dass er an seinem Thunfisch-Steak knabbern oder seinem Espresso nippen würde. Und das SWR-Interview gleich im Anschluss, das muss warten, bis sein PR-Berater neben ihm beginnt, mit dem Finger auf die Armbanduhr zu tippen.