Die Kontrahenten im Musberger Ringer-Streit werden sich nicht einigen. Deshalb muss die Stadt Leinfelden-Echterdingen endlich ein deutliches Machtwort sprechen.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Musberg - Es gibt Streit, bei dem ist ein Kompromiss die Lösung. Und es gibt Streit, bei dem ist Hopfen und Malz verloren. Nämlich dann, wenn beide Seiten auf ihrer Position beharren. Es spricht alles dafür, dass Letzteres auch auf den Streit zwischen dem TSV Musberg und dem Ringer-Verein zutrifft. Keiner der beiden Kontrahenten ist willens, von seinen Forderungen abzuweichen.

 

Aus dieser Sackgasse führt allenfalls ein Wunder – oder ein Machtwort. Und von wem diese Ansage kommen muss, liegt auf der Hand: von der Stadt. Handelt es sich doch beim Zankapfel um städtische Hallen.

Die Stadt versucht sich nicht erst seit gestern als Schlichter. Gebracht hat es bisher nichts außer Verwirrung und Frust. Der Oberbürgermeister hat den Mitgliederentscheid vorgeschlagen – vielleicht in der Hoffnung, dass danach Ruhe einkehrt. Das war nicht nur blauäugig, sondern mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen sogar fatal. Statt den Mitgliederentscheid mit allen Konsequenzen anzuerkennen, verpasst sie dem demokratischen Votum nun Fußnoten. Die Wirkung: Der TSV Musberg fühlt sich veräppelt. Aber auch den Ringern bringt dieser Schlingerkurs rein gar nichts. Leistungsringer könnten schließlich nicht nur alle paar Tage auf der Matte stehen.

Der Vorschlag der Stadt ist also nichts Ganzes und nichts Halbes. Sie muss sich endgültig und eindeutig entscheiden. Entweder sie steht dazu, dass die Schlüsselgewalt beim TSV bleibt – und akzeptiert die Folgen ohne Wenn und Aber. Oder sie unterstützt die Ringer und entzieht dem TSV die Schlüsselgewalt.

Der Streit zermürbt halb Musberg. Besser ist ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.