Im Streit beim TSV Musberg gibt es die nächste Wendung. Die Kinder, die so gar nichts für den Zwist der Erwachsenen können, dürfen wieder in die Turnhalle.

Musberg - Im Musberger Ringer-Streit zeichnet sich zumindest für die Schüler und ihre Eltern eine Entspannung ab. Nach den Worten des Vorsitzenden des TSV Musberg, Joachim Beckmann, dürfen nach dem Ende der Pfingstferien, also am 28. Mai, Schüler wieder in den Musberger Hallen trainieren.

 

Seit Mitte April war das nicht mehr möglich. Der TSV-Vorstand hatte damals beschlossen, alle Ringer aus den Trainingsräumen auszuschließen – als Reaktion auf angeblich entwendete Lizenzen durch den Ringerverein KSV Musberg. Diesen hatten die Ringer im vergangenen Jahr nach langem Streit mit dem TSV-Vorstand neu gegründet. Dabei ging es vor allem um Sponsorengelder, die die Ringer unabhängig verwalten wollten. Im Januar waren sie mit neuen Lizenzen beim neuen Verein angetreten. Joachim Beckmann hatte das als Diebstahl bezeichnet und die Rückgabe gefordert. Der Ausschluss im April war die nächste Eskalationsstufe. Den konnte der TSV beschließen, weil ihm die Stadt Leinfelden-Echterdingen die Hoheit über die Hallenbelegung überlassen hat.

Die Ringer haben sich für die Unabhängigkeit entschieden

Nun rückt der TSV-Vorstand ein wenig vom Ausschluss ab. Das Entgegenkommen überrascht. Schließlich haben die KSV-Mitglieder am vergangenen Donnerstag auf einer Mitgliederversammlung fast einstimmig entschieden, dass sie ihren Weg in die Unabhängigkeit vom TSV fortsetzen wollen. Ein Szenario, das dem Wunsch von Joachim Beckmann nach einer Rückkehr der Ringer in den TSV widerspricht.

Der TSV-Vorsitzende will jetzt abwarten, bis Ende Juni ein Mitgliederentscheid aller TSV-Mitglieder vorliegt. Den hatte Leinfelden-Echterdingens Oberbürgermeister Roland Klenk angeregt, nachdem der Ausschluss hohe Wellen geschlagen hatte und die Stadt wegen ihrer Hallenpolitik in die Kritik geraten war. Am 29. Juni sollen die Mitglieder entscheiden, ob ihnen das Konzept der KSV-Ringer und die Abtrennung gefällt, oder ob ihnen der Verbleib der Ringer und damit Beckmanns Konzept eher zusagt. Auch die Ringer werden mitentscheiden, schließlich sind die meisten noch immer Mitglieder beim TSV.