Von Frühjahr an soll eine „Ringzentrale“ den Verkehrsfluss in der Region verbessern. Die Stadtverwaltung erwartet sich positive Effekte für Stuttgart.

Stuttgart - Den größten Schrecken hat die „Staustadt Stuttgart“ zwar verloren, denn seit 2018 liegen Städte wie Hamburg und Wiesbaden in Rankings vor der lange Zeit führenden Landeshauptstadt – doch an einem besseren Verkehrsfluss nach der Coronaflaute muss weiter gearbeitet werden. Jetzt peilen mehrere Städte in der Region sowie die Verkehrssteuerer von Land und Bund einen weiteren Meilenstein an.

 

Lesen Sie aus unserem Angebot: So ist der Nachrüstbedarf speziell in Stuttgart

Von Frühjahr 2022 an soll in weiten Teilen der Region der Verkehrsfluss auf den Straßen mit der sogenannten Ringzentrale verbessert werden. Das ist eine Kooperation in einer regionalen Mobilitätsplattform, ohne dass die Beteiligten ihre Hoheitsrechte aufgeben. Das Stuttgarter Ordnungsamt verkündete den Stadträten jüngst die frohe Botschaft: „Es entstehen auch außerhalb der Landeshauptstadt weitere Eingriffsmöglichkeiten in den Verkehr, die auch dem Verkehrsmanagement hier zugutekommen.“

Zu Beginn geht es um vier Korridore

Zum Start sollen vier Pilotkorridore bearbeitet werden: zwischen Ludwigsburg und Stuttgarts Norden, zwischen Ditzingen und Leonberg, im Raum Böblingen sowie auf der Achse Waiblingen–Fellbach–Stuttgart. Örtliche Verkehrsrechner und Ampelanlagen, die teilweise noch technisch nachgerüstet werden müssen, sollen mit der Zentrale in der Heilbronner Straße 300 in Stuttgart kommunizieren. Ziel ist, dass die Ampelsteuerungen auf wesentlichen innerörtlichen Streckenzügen auf die übergeordnete Verkehrslage reagieren. Bei innerstädtischen Staus soll der von außen zuströmende Verkehr auch begrenzt werden können wie mit Pförtnerampeln. Wichtige Infos will man über Routingdienste an Autofahrer weitergeben.

Millionenzuschüsse werden erwartet

Das Projekt kostet einmalig rund 9,5 Millionen Euro und fortan jährlich 500 000 Euro. Der regelmäßige Aufwand wird größtenteils vom Verband Region Stuttgart getragen. Für die Investitionen erwartet man rund 5,6 Millionen Euro Fördermittel von der Europäischen Union und dem Land. Ende September hat der Verkehrsausschuss der Region dem Kooperationsvertrag zugestimmt. Er entschied auch, dass die Ringzentrale die Belegungsdaten weitergeben soll, die man künftig von P+R-Anlagen automatisch erheben will. Die P+R-Plätze in Bondorf, Kirchheim/Neckar und Neustadt-Hohenacker sollen den Anfang machen.