Der Südwesten stellt bei staatlichen Fonds für Investitionen in junge Unternehmen deutlich weniger Geld zur Verfügung als etwa Bayern oder Nordrhein-Westfalen.

Stuttgart - Der Staat stellt Start-ups immer mehr Geld zur Verfügung. Die Mittel für staatliche Risikokapitalfonds in Deutschland sind zwischen 2014 und 2018 deutlich gestiegen. Doch Baden-Württemberg hinkt hinterher. Inzwischen summieren sich die Bundesmittel jährlich auf fast eine halbe Milliarde Euro, viereinhalbmal mehr als 2014. Auch die Bundesländer haben ihre Mittel aufgestockt, aber nicht ganz so deutlich. Sie stiegen von 113 auf 161 Millionen Euro. Baden-Württemberg und einige andere Bundesländer haben am Wachstum aber nicht so deutlich teilgehabt. Der Südwesten liegt beim zur Verfügung gestellten Risikokapital mit 1,5 Millionen Euro unter den Ländern auf dem viertletzten Platz. Dies sind  Ergebnisse einer Studie zum Staat als Risikokapitalinvestor, welche  die Wirtschaftskanzlei Lutz Abel durchgeführt hat.

 

Neuer Fonds schlägt sich noch nicht voll nieder

Lange Jahre galt Bayern als das Bundesland mit dem am besten ausgestatteten Fonds. Doch Nordrhein-Westfalen ist in der Untersuchung von 2018 vorbeigezogen. Die Westdeutschen lagen mit 48 Millionen  Euro vor den Bayern mit 37 Millionen. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt seit 2017 auch Baden-Württemberg mit einem neuen Risikokapitalfonds. In der Studie hat sich das aber offenbar noch nicht voll niedergeschlagen. Mit 1,5 Millionen Euro im Jahr stagniert der Südwesten auf dem Niveau von 2014. Unter den Bundesländern haben auch Brandenburg, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Hamburg die Mittel im Vierjahresvergleich nicht aufgestockt. Hessen und das Saarland haben bis jetzt keinen staatlichen Risikokapitalfonds. Hessen will sich aber dem baden-württembergischen Fonds anschließen.