Der englische Sänger Rob Lynch war am Donnerstagabend zu Gast im Zwölfzehn. Message des Abends: Dem Leben ins Gesicht lachen, egal was passiert. Und egal, ob einem nur vierzig Leute zuhören.

Stuttgart - In Stuttgart auf Indie-Konzerte zu gehen, ist oft eine etwas traurige Angelegenheit. Traurig nicht wegen der Musik, die ist in Stuttgart so gut wie überall sonst. Traurig, weil sich regelmäßig nur eine überschaubare Zahl an Menschen in den entsprechenden Clubs und Konzertlocations einfindet. So ist es auch beim Konzert von Rob Lynch am Donnerstagabend im Zwölfzehn – verdient hat der Sänger das nicht.

 

Als Seán McGowan, der als Support dabei ist, mit einer Verspätung von einer halben Stunde die Bühne betritt, erwarten ihn nur rund 20 Zuschauer. McGowan, kein Stück davon irritiert, singt sich trotzdem in mal traurigen, mal nach vorn gehenden Songs die Seele aus dem Leib. Der kleine Mann aus Southampton, gerade mal 21 Jahre alt, kann die wenigen Zuhörer trotzdem begeistern. Was ihn umso mehr freut, weil er noch gar nicht so richtig glauben kann, dass er tatsächlich außerhalb seiner Heimat England einen Gig spielt. Es ist seine erste Tour in Deutschland.

Nur vordergründig fröhlich

Als dann Rob Lynch mit seiner Gitarre – samt Band-Unterstützung an Gitarre, Bass und Drums – vor dem Mikrofon steht, hat sich die Zuschauermenge zumindest verdoppelt. Weil das Zwölfzehn ohnehin ein kleiner Club ist, wirkt es jetzt einigermaßen voll. Immerhin, so kommt eine intime Atmosphäre zustande. Die passt gut zu den Songs von Rob Lynch, die zwar vordergründig fröhlich-poppig rüberkommen, aber bei genauerem Hinhören manchmal ziemlich traurig sind.

Wer Rob Lynch kennt, dem ist spätestens beim Hören des Debütalbums „All These Nights in Bars Will Somehow Save My Soul“ aufgefallen, dass es in Biografie des Londoners einen nicht unwesentlichen traurigen Teil gibt. Als der Engländer 21 war, ist sein Vater gestorben. Auch wenn nicht jeder von Lynchs Songs davon handelt, ist der Tod des Vaters doch der rote Faden, der sich durch seine Musik zieht.