Wenn das alle täten: Robbie Williams und seine Frau Ayda Field lassen die Welt via Twitter teilhaben an der Geburt ihres zweiten Kindes. So neu ist das allerdings nicht. Denn schon vor dem Internetzeitalter gab es Entbindungen vor Zeugen.

Stuttgart - Da hat sich selbst in Deutschland der eine oder andere Fan die Nacht um die Ohren geschlagen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Die Ehefrau des Popstars Robbie Williams (40) bekam ihr zweites Kind – und von Aydas Fields ersten Wehen bis zum Zeitpunkt kurz vor der Geburt dokumentierte der stolze Vater alles mit vergnüglichen Videos und Twitter-Botschaften wie bei einem Liveticker. „Danke, dass ihr unseren Weg geteilt habt. Wir wurden mit einem wunderschönen Baby Boy gesegnet“, twitterte Williams schließlich in den frühen Morgenstunden des Dienstags. Wie eine Fortsetzungsserie entfaltete das Paar Williams die Folgen seiner sichtbar fruchtbaren Beziehung.

 

Den ganzen Montag über hatte der Entertainer schon kurze Videoclips auf Youtube veröffentlicht, die ihn mit seiner hochschwangeren Frau in einem Krankenhaus zeigen.

Zu Beginn tanzt die 35-Jährige mit rundem Bauch noch fröhlich vor ihrem Mann, doch die beiden tauschen schnell die Rollen: Zu sehen sind eine allmählich genervt schauende Ayda Field unter Schmerzen und Williams, der singt und tanzt, während sein Hit „Candy“ aus einem Lautsprecher dringt. „Ich helfe“, hat der werdende Vater die Szene – ironisch ? – überschrieben.

 

Robbie Williams singt und tanzt und macht Scherze

Als eine Krankenschwester die Gebärende in einem anderen Clip schon zum Pressen auffordert, bittet Ayda ihren Mann: „Kannst du aufhören, ,Frozen’ zu singen?“

Im nächsten, zwei Stunden später veröffentlichten Video ist dann wohl alles überstanden. Williams hält Ayda an der Hand und sagt: „Ich war nie so verliebt und nie so stolz auf meine Frau.“ Er hoffe, sein Publikum zum Lachen gebracht zu haben. „Keine Mamas kamen zu Schaden“, fügt er noch hinzu – eine Anspielung auf englische Hinweise zum Beispiel im Abspann von Filmen, wo es oft heißt: „No Animals were harmed“ – keinem Tier ist etwas passiert.

Williams hatte im April bekannt gegeben, dass seine Tochter Theodora Rose (2) bald eine große Schwester sein werde. Unklar blieb, ob die Aufnahmen in Kalifornien entstanden sind, wo das Paar meist lebt. Auf Facebook und Twitter teilten und kommentierten Zehntausende die Videos und Nachrichten des Sängers.

Schon am Montag hatte eine vielleicht echte, vielleicht provokativ gemeinte Szene die Netznutzer erregt: Da sah man Ayda auf einer Art gynäkologischem Untersuchungsstuhl in glitzernden High Heels. „Wenn Ayda Wehen bekommt, dann ist sie dabei korrekt angezogen“, kommentierte der Gatte. Kurz vor der Entbindung in zwölf Zentimeter hohen Pumps? Geht’s noch?, fragten sich manche Fans und teilten das Foto mit ihren Freunden.

Auch Sting hat die Geburt seines Sohnes dokumentiert

Ganz neu ist solche Zeige-Freude bei VIPs nicht: Der heute 63 Jahre alte Rockmusiker Sting und seine Frau Trudie Styler (60) präsentierten schon 1985 in dem Film „Bring on the Night“ die Geburt ihres Sohnes Jake sehr detailliert. Die Schauspielerin und Filmproduzentin hatte hochschwanger den Frontman von The Police zu einem Konzert in Paris begleitet, das von einem Filmteam aufgezeichnet wurde. Als die Wehen einsetzten, nahm das Paar die Crew einfach in die Klinik mit. Auch Trudie Styler trug damals superhohe Heels.

Wichtig war die Geburt vor Zeugen schon immer, wenn es um die Thronfolge ging. Vom britischen Königshaus weiß man, dass sich neben Hebammen und Ärzten auch Minister ums Wochenbett scharten. 1894 entschied Queen Victoria, dass ein Minister reichen müsse. Noch bei der Geburt von Prinz Charles 1948 war der Innenminister im Buckinghampalast zugegen. Was der echte Adel seitdem abgeschafft hat, das führt der Show-Adel im Internetzeitalter wieder ein.