Das Robert-Bosch-Krankenhaus war lange vom Erfolg verwöhnt. Doch die schwierige Lage im Krankenhaussektor geht auch an ihm nicht vorbei. Doch nun hat das RBK die Weichen in die Zukunft gestellt, findet Mathias Bury.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Das hoch oben über Stuttgart gelegene Robert-Bosch-Krankenhaus hat lange den Eindruck gemacht, als könne ihm die Entwicklung im Gesundheitswesen nur wenig anhaben. Dem ist nicht so, das zeigen die Nachrichten der vergangenen Monate. Man räumt auf dem Burgholzhof auch ein, man habe sich vielleicht zu lange auf früheren Erfolgen ausgeruht und nicht rechtzeitig auf neue Tendenzen reagiert.

 

Mit kurzfristigen Gegenmaßnahmen, der Neubesetzung einer ganzen Reihe von Leitungsstellen und dem nun vorgelegten Investitionsprogramm aber ist die Neuausrichtung eingeleitet. Die Integration der Schillerhöhe entspricht dem allgemeinen und politisch geförderten Trend zur Konzentration. Mit der Förderung der Forschung stärkt das RBK eine Besonderheit seines Profils.

Wettrüsten unter den Kliniken

Das ist auch nötig. In der Region ist im Kliniksektor ein beispielloses Wettrüsten im Gange. Bis in zehn Jahren wird das Klinikum der Stadt Stuttgart nach jetzigem Stand 1,35 Milliarden Euro für seinen fast kompletten Neubau ausgegeben haben. 2024 soll die Flugfeldklinik in Böblingen fertig sein, Volumen: 550 Millionen Euro. Im selben Jahr soll die neue Klinik am Eichert in Göppingen in Betrieb gehen (Kosten: mehr als 300 Millionen Euro). Schon seit einigen Jahren macht das neue Klinikum in Winnenden dem Bosch-Krankenhaus im Norden Konkurrenz.

Die jetzt auf dem Burgholzhof vorgelegten Pläne signalisieren: Das Robert Bosch Krankenhaus will seine gute Position in diesem umkämpften Markt behaupten.

mathias.bury@stzn.de