Robert-Koch-Institut RKI-Chef Wieler: Corona-Lage könnte sich noch verschlimmern

Zum ersten Mal im neuen Jahr hat sich das Robert-Koch-Institut nun wieder mit Einschätzungen zu Wort gemeldet. Besonders besorgt ist man dort über die Ausbreitung der neuen Coronavirus-Varianten.
Berlin - Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hat sich besorgt über eine mögliche Ausbreitung der neuen Coronavirus-Varianten in Deutschland geäußert. Es bestehe die Gefahr, dass sich die Mutationen aus Großbritannien und Südafrika auch hierzulande durchsetzen, sagte er am Donnerstag in Berlin: „Es besteht also die Möglichkeit, dass sich die Lage noch verschlimmert.“
Wieler appelliert an die Bevölkerung, sich weiter an die Schutzmaßnahmen zu halten. Das RKI hatte zuvor einen neuen Höchstwert bei Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach starben den Tagesmeldungen der Gesundheitsämter zufolge weitere 1.244 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Der bisherige Melde-Höchstwert lag am 8. Januar bei 1.188.
Bitte um Verzicht auf nicht erforderliche Reisen
Wieler betonte, alle bisher registrierten Fälle der neuen Virusvarianten seien von Reisenden nach Deutschland gebracht worden. Er rief die Menschen eindringlich auf, auf nicht erforderliche Reisen zu verzichten. Zugleich zeigte sich der RKI-Chef optimistisch, das Virus im Laufe dieses Jahre in den Griff zu bekommen. „Am Ende des Jahres werden wir diese Pandemie kontrolliert haben“, sagte er.
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Die Gesamtzahl der Corona-Toten in Deutschland stieg laut RKI auf 43.881. Laut dem Robert Koch-Institut werden als Corona-Todesfälle diejenigen gezählt, bei denen die Infektion mit dem Virus ursächlich für den Tod war oder durch Vorerkrankungen wahrscheinlich ist, dass der Tod im direkten Zusammenhang mit Covid-19 steht. Deswegen ist von Menschen die Rede, die „an oder mit“ dem Virus gestorben sind.
Entwicklung auf Intensivstationen augenscheinlich etwas besser
Zudem wurden am Donnerstagmorgen 25.164 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die angibt, wie viele Menschen sich binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt haben, liegt bundesweit bei 151,2 - bei starken regionalen Schwankungen. Ziel der Politik ist eine Inzidenz von unter 50, um Infektionsketten nachverfolgen zu können.
Der neue Präsident der Vereinigung der Intensiv- und Notfallmediziner (DIVI), Gernot Marx, bewertete die Entwicklung auf den Intensivstationen unterdessen vorsichtig optimistisch. „Es sieht also so aus, als hätten wir den Höhepunkt bei den intensivpflichtigen Patienten überschritten“, sagte Marx der „Rheinischen Post“ (Donnerstag/Online). Es scheine momentan zudem so, als ob der befürchtete zusätzliche starke Anstieg durch mehr Kontakte an Weihnachten und Silvester ausbleiben würde. Wenn das so weitergehe, deute das darauf hin, dass der Lockdown eine gewisse Effizienz zeige. Das hänge jedoch auch von der Mutation des Virus ab.
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