Der Streit über die letzte Ruhestätte von Simbabwes Ex-Präsident Robert Mugabe ist beendet. Der frühere Staatschef wird auf dem Heldenfriedhof der Hauptstadt Harare bestattet.

Maputo/Harare - In Simbabwe ist der Streit über die letzte Ruhestätte von Ex-Präsident Robert Mugabe beigelegt worden. Der am 6. September mit 95 Jahren verstorbene frühere Staatschef wird auf dem Heldenfriedhof der Hauptstadt Harare bestattet, wie die regierungsnahe Tageszeitung „The Herald“ am Freitag berichtete. Damit beugt sich die Familie dem Willen der Regierung. Ein Termin steht noch nicht fest.

 

Bisher hatte die Familie darauf bestanden, Mugabe in seinem 85 Kilometer entfernten Heimatort Kutama zu bestatten. Für diesen Samstag ist ein Staatsakt geplant, zu dem elf Staats- und Regierungschefs erwartet werden, darunter der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa. Deutschland wird von Botschafter Thorsten Hutter vertreten.

Zeremonien auf staatlichem Friedhof

Der Neffe des Verstorbenen, Leo Mugabe, sagte dem britischen Sender BBC, vor der Beisetzung auf dem Heldenfriedhof werde der Leichnam des Ex-Präsidenten zu Zeremonien auf den staatlichen Friedhof in Harare und in sein Heimatdorf gebracht. Damit könnten die Familie und die Clanchefs Abschied nehmen. In einem Rundfunkinterview trat Leo Mugabe Gerüchten entgegen, wonach die Clan-Chefs von der Regierung Geld bekommen hätten, damit sie einem Kompromiss zustimmten: „Das ist alles absoluter Blödsinn, sie wurden nicht bezahlt.“

Mugabe war in einem Krankenhaus in Singapur gestorben, wo er seit April in Behandlung war, und wurde ein paar Tage später in seine Heimat überführt. Am Donnerstag und Freitag war er in einem Stadion in Harare aufgebahrt, damit die Bevölkerung Abschied nehmen konnte.

Mugabe hatte Simbabwe von der Unabhängigkeit des Landes 1980 bis zu seinem Sturz 2017 regiert. Zunächst als Freiheitskämpfer und Versöhner gefeiert, geriet er wegen seines zunehmend autokratischen Regierungsstils immer stärker in die Kritik. Er wurde für Übergriffe auf Oppositionelle, Kritiker, Journalisten und weiße Farmer verantwortlich gemacht. Unter seiner Herrschaft erlebte die einstige Kornkammer Simbabwe einen drastischen wirtschaftlichen Niedergang.