Wer übernimmt die Verantwortung, wenn es keinen Fahrer gibt? Ein fiktiver Gerichtsprozess erhellt die ethische Dimension technischer Fragen.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau: Matthias Schmidt (mas)

Stuttgart - Ein Arm gebrochen, mehrere Schürfwunden, das Handy kaputt. Ein Verkehrsunfall, der Hergang ist unstrittig. „Das Auto hat sich entschieden, auf die Fußgängerin aufzufahren“, sagt die Richterin in aller Nüchternheit. Geradeaus hätte es einen abrupt stehengebliebenen Lkw gerammt, links eine Gruppe von Radfahrern. Es traf schließlich rechts auf dem Gehweg die Fußgängerin Carla Fuchs. Jetzt klagt sie auf Schadensersatz, Schmerzensgeld und – das ist ihre weitreichendste Forderung – auf Unterlassung: Der Hersteller soll das Auto vom Markt nehmen.