Immer im September: Träumer, Technik-Begeisterte und Raumfahrt-Amateure schießen in der Wüste Nevadas selbst gebaute Raketen in den Himmel. Was treibt diese Menschen bloß an?

Reno - Nach drei Stunden gibt Jim Green die Suche auf. Kreuz und quer ist er mit dem Pick-up-Truck durch die Wüste gefahren, um die Rakete wiederzufinden. Sein Baby. Seine knallrote Mock Turtle. Der GPS-Sender im Raketenkopf ist ausgefallen. Aber in der Black Rock Desert kann man Hunderte Kilometer fahren, alles sieht gleich aus. Weißer hartgebackener Sand. Gleißende Sonne. In der Ferne die Berge. Jim trägt ein 23 Jahre altes T-Shirt, dazu Flip-Flops und eine kurze Hose. „Wüstenkleidung halt“, sagt Jim Green (65) pensionierter Computerprogrammierer, Raketenkonstrukteur aus Leidenschaft. „Quatsch“, sagt seine Frau Becky (61) später als er nicht zuhört, „er trägt das immer.“