Rodung in Donzdorf Gesunde Roteichen werden abgeholzt

Schön, aber machen sehr viel Arbeit: Zwölf Roteichen sollen in Donzdorf in der Wagnerstraße gefällt werden. Foto:  

Große Bäume in der Donzdorfer Wagnerstraße werden abgesägt. Der Grund: Die Eigentümer können ihrer Räumpflicht nicht nachkommen.

Schön, groß und nervig sind die Roteichen in der Wagnerstraße. Seit knapp 50 Jahren stehen und wachsen sie am Straßenrand, stattliche Bäume sind es mittlerweile, die den Bewohnern der Straße vor allem im Herbst zur Last fallen, mit haufenweise Laub.

 

In Nordamerika werden die Bäume als Brandriegel gepflanzt

Die Stadt hat schon einen Container in der Straße postiert, in den die Anwohner die von ihnen als besonders hartleibig befundenen Blätter sammeln können. Tatsächlich zersetzen sich die säurehaltigen Blätter nur sehr schwer, in Nordamerika, dort, wo die Roteiche herkommt, wird sie mitunter in Nadelwäldern als Brandriegel gepflanzt: Die Roteichen-Blätter bleiben dabei so lange auf dem Boden liegen, dass sie weitere Vegetation zumindest behindern und verlangsamen und so etwaigen Flammen keine Nahrung bieten.

Den Wagner-Straßen-Anwohnern ist das alles zu viel, nicht nur das Laub, auch die Straße und vor allem Teile des Gehwegs werden von den großen, kräftigen Wurzeln der Roteichen beschädigt, „mit dem Rollator kommt da keiner mehr durch“, sagt ein Anwohner in der jüngsten Gemeinderatssitzung, als das Thema Roteichen nicht zum ersten Mal auf dem Tisch lag.

Seit Jahren fordern einige Anwohner das Ende der Eichen, die Stadt hat sich bisher damit schwergetan, gilt doch der Grundsatz: „Gesunde Bäume fällen wir nicht.“ Das soll auch weiterhin gelten, sagt Bürgermeister Martin Stölzle. Aber nicht in der Wagnerstraße, denn die Bäume, die in der großen Mehrzahl laut einem aktuellen Gutachten gesund sind, werden jetzt tatsächlich gefällt, der Gemeinderat hat es in der Sitzung einstimmig beschlossen.

Roteichen können bis zu 400 Jahre alt werden

Bis Ende Februar sollen die Roteichen, die bis zu 400 Jahre alt werden können, fallen. Danach soll dann überlegt werden, was in dem Bereich neu gepflanzt wird, die Baumquartiere und Gehwege in deren Nähe sollen saniert werden.

Bei Roteichen handelt es sich um aus Nordamerika stammende Bäume, die bis zu 30 Meter hoch werden können. Die Rodung der Bäume sowie die Erneuerung der Baumquartiere und die Neupflanzung, aber auch die Sanierung von Gehwegen, Parkplätzen und Straßen soll insgesamt rund 240 000 Euro kosten.

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