Die Vorschriften für die Neubebauung auf dem Rössle-Areal sind wohl zu rigide ausgefallen. Sie werden nun an die Wirtschaftlichkeit angepasst.

Leinfelden - Die Stadtverwaltung gibt ihren Zeitplan zur Änderung der Vorschriften auf, die eine Neubebauung des Rössle-Areals in Unteraichen regeln sollen. Der Bebauungsplanentwurf werde geändert und dann öffentlich ausgelegt, teilt Oberbürgermeister Roland Klenk auf Anfrage unserer Zeitung mit.

 

Ursprünglich war vorgesehen, die geänderte Fassung des Bebauungsplans im dritten Quartal dieses Jahres vom Gemeinderat als rechtswirksame Satzung beschließen zu lassen. Dazu wird es nun wegen der Überarbeitung nicht kommen.

Wirtschaftlich problematisch

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen reagiert mit der Veränderung des Planentwurfs offenbar auf zu strikte Vorgaben für einen Ersatzbau an diesem neuralgischen Verkehrsknotenpunkt in Unteraichen. „Die Gefahr, dass ein Investor unter den Vorgaben nichts Wirtschaftliches hinbekommt, ist relativ groß“, sagt der Oberbürgermeister. Als problematisch haben sich zwischenzeitlich offenbar das Satteldach und die Tiefgarage herausgestellt. Letztere sei „nicht zwingend notwendig, wenn sich die Stellplatzfrage auch oberirdisch lösen lässt“, sagt Klenk. Der Verzicht auf den Bau unterirdischer Stellflächen wiederum senkt die Investitionskosten erheblich.

Wie das Problem gelöst werden könnte, soll dem Technischen Ausschuss des Gemeinderats in der ersten Sitzung nach der Sommerpause vorgestellt werden. Für den 17. September hat Klenk dieses Thema auf die Tagesordnung setzen lassen.

Knackpunkt sind die Parkplätze

Darauf dürfen auch Anwohner in Unteraichen gespannt sein. Sie hatten sich beim Erörterungstermin zum Bebauungsplan im Januar dieses Jahres besorgt über die künftige Parkplatzsituation im Umfeld des Rössle-Areals geäußert (wir berichteten). Zwei Dutzend Stellplätze in einer Tiefgarage erschienen einem Bürger schon als „sehr wenig“. Die Parkplatzsituation in den Seitenstraßen dürfte dann sehr prekär werden, hatte es geheißen. Ungelöste Fragen zur Parkierung hatten bereits 2009 erheblichen Proteste in Unteraichen ausgelöst, nachdem eine mögliche Nutzung des seit Jahren leer stehenden Gaststättenkomplexes als islamisches Kulturzentrum ruchbar geworden war.

Die Eckwerte der Neuplanung an der Ecke Schulstraße/Stuttgarter Straße/Hohenheimer Straße werden offenbar nicht verändert: In einem Neubau könnten aus Lärmschutzgründen erst vom ersten Obergeschoss an Wohnungen eingerichtet werden. Das Erdgeschoss müsste gewerblicher Nutzung vorbehalten bleiben. Dies ergibt sich auch aus einer schalltechnischen Untersuchung, deren Ergebnisse in den Bebauungsplan einfließen.