Für Verliebte ist Stuttgart ein kleines Paris. Viele Orte laden dazu ein, Zweisamkeit zu zelebrieren. Zum Valentinstag haben wir Stadtkenner und Blogger befragt: Was sind die romantischsten Plätze der Stadt?

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart ist eine Stadt zum Verlieben! Angesichts der Baustellen und der Dauerstaus vertreibt zuweilen zwar das Liebesleid die Liebeslust etwas. Dennoch prickelt es an vielen Orten wie eh und je. Darin sind sich die Influencer und Blogger einig, die wir vor dem Valentinstag gebeten haben, ihre schönsten Orte in Stuttgart für Verliebte zu verraten.

 

In einer kleinen Umfrage sollten die Stadtkennerinnen und Stadtkenner einen Punkt bis drei Punkte geben für ihre Favoriten. Wo kann man Glücksmomente besonders intensiv erleben? Die Befragten haben viele verschiedene Orte genannt, was beweist, wie groß die romantische Bandbreite in Stuttgart ist.

Das Teehaus hieß mal Südmilch-Pavillon

Hier nun die drei Bestplatzierten, Herzlichen Glückwunsch! Klar auf Platz eins mit den meisten Stimmen der Befragten ist das Teehaus. Das 1913 erbaute Kleinod auf erhabener Höhe im Weißenburgpark hieß mal Südmilch-Pavillon – in der dazugehörigen Villa des Fabrikanten Ernst von Sieglin wurde vor langer Zeit eine Molke-Kur angeboten. Die Milchhistorie dürfte für viele neu sein – dagegen wissen Einheimische und Stuttgart-Fans längst, wie schön die Anlage am Bopser ist. Wer nur einen Blick für den Liebsten oder die Liebste in der Idylle dieses Hügels hat, dem geht’s ohne Zweifel gut – doch er verpasst eine traumhafte Aussicht auf den Talkessel.

Platz zwei teilen sich Grabkapelle und der Chinesische Garten

Auf dem Siegertreppchen stehen außerdem – mit deutlichem Abstand zum Teehaus – die Grabkapelle Württemberg und der Chinesische Garten, die mit derselben Punktzahl abgeschnitten haben (damit gibt’s die Silbermedaille zweimal). Das Mausoleum oberhalb von Rotenberg, in dem Königin Katharina und ihr Mann König Wilhelm I. ruhen, ist bekannt für den ergreifenden Spruch „Die Liebe höret nimmer auf“ am Eingang sowie für einen Wahnsinnsblick auf das Neckartal.

Ebenfalls Vize-Sieger ist der Chinesische Garten, der mit fernöstlichem Ambiente begeistert, aber auch einen wunderschönen Ausblick auf den Talkessel erlaubt. Errichtet wurde Qingyin, so der chinesische Name, 1993 für die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) als einer der Nationengärten im Rosensteinpark. Nach dem Ende der Ausstellung mussten alle Gärten abgebaut werden. Weil der Chinesische Garten aber ein Besuchermagnet war, machte sich der Stuttgarter Verschönungsverein auf die Suche einem geeigneten Ersatz und fand in der Halbhöhenlage zwischen Innenstadt und dem Killesberg eine Oase, wo das Kleinod wieder aufgebaut worden ist.

Das Stadtkind liebt die Sternwarte auf der Uhlandshöhe

Neben den drei Bestplatzierten gibt es weitere Orte, die bei unserer Umfrage genannt worden sind. Das persönliche Ranking von Laura Müller-Sixer, Katrin Maier-Sohn und Tanja Simoncev, den drei Jurymitgliedgliedern vom Stadtkind der Stuttgarter Zeitung, sieht so aus: „Drei Punkte für die Sternwarte auf der Uhlandshöhe. Denn was gibt es Romantischeres, als zusammen den Mond anzuhimmeln und sich in fremde Galaxien zu träumen? Zwei Punkte für das Lapidarium im Stuttgarter Süden. Die Parkanlage ist ein verstecktes grünes Kleinod mitten in der Stadt – der perfekte Ort für heimliche Dates unter wogenden Baumkronen im Sommer. Minuspunkt: die Winterpause! Das bricht unsere Herzen! Einen Punkt für die Kinothek – weil nicht viel reden, sondern Film genießen und dabei die Nähe des anderen spüren – bei schummrigem Licht, Händchen haltend bis zum ersten Kuss! Muuuuaaaahhhh!“

Wo steht die schönste Bank der Stadt? Stuggi.TV weiß es!

Für David Rau, den Chefredakteur von Stuggi.TV, steht die Aussichtsplattform Birkenwaldstraße an der Spitze. Begründung: „Egal ob am Tag oder in der Nacht – zu zweit auf der schönsten Bank der Stadt fasziniert der Ausblick auf die Stadt bei jedem Besuch.“ Martin Elbert von Kessel-TV favorisiert den Klassiker, den Bärensee – vor der Geroksruhe. Einen „Zeitgeist-Punkt“ gibt es bei ihm für die Zeit-für-Brot-Schlange. Patrick Mikolaj vom Unnützen Stuttgartwissen hat fürs Teehaus gestimmt, empfiehlt aber außerdem den Höhenpark Killesberg („viele Stellen des Parks sind sehr ruhig und versteckt und einfach gemütlich und die gesamte Parkanlage so abwechslungsreich“) sowie die Wilhelma (vor allem für den botanischen Teil).

Für Autorin Sue Glanzer ist das Garnisonschützenhaus ein Geheimtipp

Der „Weinfluencer“ Holger Siegle hat in seiner Wertung alle drei späteren Sieger genannt. Manuel Kloker vom Blog Stuttgart-Album fühlt sich besonders wohl auf der Aussichtsplattform an der Villa Reizenstein, am Tiefenbachsee sowie im Park der Villa Scheufelen. Die Bloggerin Antje Gerstenecker („Meehr-erleben“) empfiehlt neben den Siegerorten den Maurischen Garten und das Schloss Solitude. Bei der Autorin Sue Glanzer sind der Birkenkopf und das Garnisonsschützenhaus weit oben im romantischen Rennen.