Der Wirt Romulo Kurányi spielt mit dem Gedanken, seine Edel-Pizzeria H’ugo’s beim Stuttgarter Hauptbahnhof aufzugeben. Berichte über den Verkauf der Partylocation dementiert er allerdings.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Seine Smileys sind nummeriert und handsigniert: Noch-Gastronom Romulo Kurányi malt am liebsten lustige Gesichter. Meist überträgt der 28-Jährige seine Werke auf Aluminium – bis zu 4000 Euro erzielt er damit. Künftig würde der Vater von zwei kleinen Töchtern gern noch mehr Zeit für Kunst haben. Der jüngere Bruder von Fußballstar Kevin Kurányi spielt mit dem Gedanken, sich von seinem vor zwei Jahren eröffneten Lokal H’ugo’s zu trennen. Noch sei aber nichts entschieden, erklärte Romulo Kurányi am Donnerstag gegenüber dieser Zeitung und dementierte damit einen Bericht der „Bild-Zeitung“, wonach er seine Bar verkauft habe.

 

„Es gab Höhen und Tiefen im H’ugo’s“

Die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen, sagte er. Ganz wichtig sei ihm, dass ein neuer Betreiber – im Gespräch ist der Fellbacher Immobilienhändler Harald Panzer – das Personal von H’ugo’s übernehme. Der Abschied in seinem Lokal unweit des Hauptbahnhofs fällt Kurányi nicht leicht, betont er: „Das H’ugo’s ist mein Baby – hier habe ich Höhen und Tiefen erlebt.“ Anderthalb Jahre habe er die Eröffnung der Edelpizzeria und Partylocation vorbereitet. „Nach Durststrecken im vergangenen Jahr läuft es jetzt inzwischen richtig gut“, sagte der 28-Jährige, „wir sind mit Weihnachtsfeiern oft ausgebucht.“

Auf Dauer sieht sich Kurányi nicht als Gastronom. Da die Nachfrage nach seinen Kunstwerke steige, könne er nun an einen beruflichen Wechsel denken, erklärte er. Das Konzept des H’ugo’s hatte er aus München übernommen, wo Trüffel-Pizza bereits seit dem Jahr 2007 ein Renner war. Sollte es zum Verkauf an den Fellbacher Investor kommen, dürfte es einen neuen Namen des Restaurants werden.

Entscheidung wird in zwei Wochen erwartet

Wie zu hören ist, soll künftig die Zielgruppe ein gehobenes Publikum sein. Im H’ugo’s war es zwar bei Events voll, etwa bei der Media Night von „Partykönig“ Michael Ammer, doch an „normalen Tagen“ herrschte mitunter gähnende Leere. Romulo Kuranyi ließ sich zuletzt von dem Stuttgarter Multi-Gastronomen Klaus Schönig beraten, wie man für eine gleichmäßigere Auslastung sorgen könne. Wie es mit dem Lokal weitergeht, werde sich in zwei Wochen entscheiden, schätzt Kurányi. Erst mal will er hart verhandeln – auch für seine Belegschaft. Daneben dürfte der 28-Jährige sicher wieder sein Lieblingsmotiv malen und selbst strahlen wie ein Smiley.