Ein bisschen Trubel, aber kein böser Schabernack: OB Fritz Kuhn hat die Karnevalsgesellschaften und kleine Faschingsfans am Rosenmontag im Rathaus in Stuttgart empfangen.

Stuttgart - Im vierten Stock des Rathauses bietet sich an diesem Montag ein ungewöhnliches Bild. Von den Decken hängen bunte und goldene Girlanden, Luftschlangen winden sich ums Geländer im Treppenhaus. Gläser mit Sekt und Wein stehen auf Tischen im Foyer, in den Töpfen dampft die Gulaschsuppe.

 

Man hat sich vorbereitet im Rathaus, schon bei Manfred Rommel war der Empfang der Stuttgarter Karnevalsgesellschaften am Rosenmontag eine Tradition. Während in anderen Stadtbezirken Stuttgarts, etwa in Vaihingen oder Bad Cannstatt, die Rathäuser gestürmt, die Bezirksvorsteher entmachtet und die Stadtkassen gestohlen werden, geht es im Sitz des Oberbürgermeisters gesittet zu. Das Fest-Komitee Stuttgarter Karneval und die Karnevalsgesellschaften haben sich höflich angemeldet, um Fritz Kuhn ihre Orden zu verleihen. „Hier in Stuttgart geht alles ein wenig honoriger zu“, sagt die Präsidentin des Fest-Komitees Anita Rösslein. Dann, um Punkt 11.11 Uhr, beginnen die Pauken zu schlagen.

„Ganz locker und geduldig“

Die First Guggenband Stuttgart begleitet Anita Rösslein und Fritz Kuhn die Treppen hinauf bis zum vierten Stock. Mit einem „Helau“ begrüßt der Oberbürgermeister die gut 300 Gäste, die sich im Foyer vor dem Panoramafenster versammelt haben. „Herzlich willkommen im Rathaus, machen sie fast, was sie wollen“, sagt Kuhn mit einem Augenzwinkern. Die guten Vorbereitungen des Rosenmontagsempfangs, die im Rathaus getroffen worden sind, umfassen nicht nur die Dekoration und Verpflegung, wie er in seinen Begrüßungsworten weiter anmerkt: „Michael Föll hat die Stadtkasse vorsichtshalber gut versteckt.“ Die Karnevalsgesellschaften zeigen sich zufrieden mit dem zweiten Empfang des neuen Oberbürgermeisters. „Ganz locker und geduldig“, urteilt Anita Rösslein. Alle Gesellschaften, von den Schwarzen Husaren bis zur Zigeunerinsel, werden nacheinander nach vorne gerufen, um ihren Orden zu verleihen und ein Foto zu machen. Noch bunter und lauter wird es wenige Stunden später im vierten Stock, als der Präsident der Karnevalsgesellschaft Möbelwagen Thomas Klingenberg den Kinderfasching eröffnet. Die Kleinen stürmen als Cowboys oder Prinzessinnen verkleidet an die aufgebauten Stationen. Es wird gemalt und getanzt – und die Kinder lassen sich die Fasnetsküchle schmecken. Ein als Fisch verkleideter Clown fährt auf Inlineskates durch die Menge und jongliert vor dem Panoramafenster mit Kegeln. Auch Fritz Kuhn mischt sich noch einmal kurz unter die Faschingsgesellschaft – und setzt zum grauen Anzug eine rote Clownsnase und einen grünen Hut auf.

Den Abschluss des Rosenmontags bildet zu guter Letzt das Guggen-Monsterkonzert auf dem Stuttgarter Marktplatz.